Sanierung von Sickerwasserleitungen in Tiefen von bis zu 38 m Erfahrungsbericht Deponie "Am Lemberg"

Bei der bis 1989 betriebenen Deponie wurde durch das laufende Monitoring 1999 festgestellt, dass sich das Drainagesystem in einem desolaten Zustand befand. Ein erheblicher Sickerwassereinstau, Sickerwasseraustritte in der Hangböschung und Kriechbewegungen der Böschungen gaben den Anstoß für eine umfangreiche Sanierung.

Ab November 2002 wurden bis April 2004 etwa 750 m Sickerwassersammelleitungen untertägig aufgeschlossen und mit Verfahren des Kurz- und Langrohrberstlings saniert. Es kam die statische und die statische-dynamische Arbeitsweise zur Ausführung. Eine nur gering beschädigte Leitung wurde mit einem Inliner saniert. Für die Sanierungsar-eiten wurden 29 Bohrungen mit insgesamt rund 664 Bohrmetern in den Müllkörper niedergebracht. Für die Bohrungen wurden 60 t Seilbagger mit Schalengreifer einge-setzt, die eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht haben. Die abgeteuften Bohrun-gen wurden mit Spritzbeton gesichert. Die Berstarbeiten wurden mit Gigant- und Minigigant-Rammen ausgeführt.
Alle Arbeiten wurden unter strenger Wahrung der Arbeitsschutzforderungen ausgeführt. Die Bewetterung der Schächte wurde nach bergmännischen Regeln vorgenommen.
Nach Abschluss der Rohrleitungserneuerung wurden 4 neue Kontrollschächte mit einer Bauhöhe von bis zu 40 m in Knotenpunkte des Leitungssystems eingebaut. Die Schächte wurden werkseitig aus Beton mit kompletter Polyethylenummantelung gefer-tigt und segmentweise aufgebaut. Besonderes Augenmerk lag auf der Ausgestaltung der Rohranschlussbereiche mit Langlöchern und Hüllrohren, die ein Abscheren der An-schlüsse infolge von Setzungsvorgängen unterbinden sollen. Die Kontrollschächte ha-ben einen Innendurchmesser von bis zu 2.000 mm und sind für Wartungspersonal mit Atemschutz befahrbar.
Besondere Schwierigkeiten ergaben sich aus unvollständigen oder im Detail falschen Bestandsplänen aus der Phase des Deponiebaus. Daneben waren teilweise extreme Lagerungsdichten des Abfalls aufgetreten, die zu einem erheblichen Geräteeinsatz und Zeitaufwand geführt haben.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2005 (Dezember 2004)
Seiten: 16
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing Albrecht Tschackert
Stephan Eickhoff
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens - ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.

Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit