Die Aus- und Weiterbildung ist Grundlage für eine erfolgreiche Abfallwirtschaft in Entwicklungsländern und Reformstaaten
In Entwicklungs- und Schwellenländern stößt eine langfristig erfolgreiche Planung und Durchführung abfallwirtschaftlicher Maßnahmen auf wesentliche Hindernisse. So gibt es in den seltensten Fällen verläßliche Daten und Statistiken über Mengen, Zusammensetzung und Materialeigenschaften sowie über die Praxis der Abfallsammlung, -behandlung, -erfassung oder über die Verfügbarkeit von Ausrüstung und Personal. Auch über Absatzmärkte, zum Beispiel für Recyclingprodukte, liegen meist keine Angaben vor.
Für qualifizierte abfallwirtschaftliche Maßnahmen fehlt weitestgehend ein entsprechend ausgebildetes Personal, obwohl die kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung vielerorts ein wichtiger Arbeitgeber ist. Die Ausbildungsdefizite betreffen sowohl den technischen Bereich als auch das Management. Themenkomplexe der Abfallwirtschaft kommen in den Curricula der Ausbildungsinstitutionen von Entwicklungsländern fast nicht, in Schwellenländern nur am Rande vor.
Selbständige Ausbildungsgänge zu diesem Fachgebiet existieren nicht. Darunter leidet häufig die Kontinuität spezifischer abfallwirtschaftlicher Maßnahmen. Aber auch das generelle Bestreben, ein öffentliches Bewußtsein für abfallwirtschaftliche Belange zu schaffen, wird hierdurch beeinträchtigt. Schließlich erfordert eine umwelt- und ressourcengerechte Abfallwirtschaft, daß tradierte Verhaltensweisen geändert werden, was meist nur erreicht werden kann, indem abfallwirtschaftliche Fragestellungen im formalen und nicht-formalen Bildungssektor kontinuierlich zur Sprache kommen.
| Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
| Quelle: | 63. Informationsgespräch (Dezember 2003) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl. Ing. Caroline Werner Dipl.-Ing. Rüdiger Heidebrecht Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
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Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
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