Diese auf den ersten Blick scheinbar etwas provokant anmutende Frage hätte noch vor zwei Jahren jeder halbwegs rational denkende Mensch in das Reich der Phantasie verwiesen. Heute, im Jahre 6 nach Inkrafttreten des KrW/AbfG, gibt es leider Anlass, sich allen Ernstes mit den Inhalten dieser Fragestellung sowie den dahinter stehenden politischen Intentionen auseinander zu setzen.
Was ist passiert? Was verändert im Zeitalter eines Gesetzes, das den Anspruch der Kreislaufwirtschaft bereits im Namen führt, die politische Landschaft so sehr, dass man sich ernsthaft mit dem Gegenteil von Kreislaufwirtschaft befassen muss – und das gerade in einem Bereich, der wie kaum ein anderer auf eine äußerst erfolgreiche Recyclinggeschichte zurückblicken kann? Immerhin werden zurzeit in Deutschland aus den privaten Haushalten jährlich etwa 8 Mio. Tonnen Bioabfälle getrennt erfasst, biologisch behandelt und anschließend im Pflanzenbau (Privatgarten, Garten- und Landschaftsbau, Rekultivierung, Landwirtschaft,...) verwertet. Das ist ein anschauliches Beispiel für funktionierende und vor allem praxisgerechte Kreislaufwirtschaft.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 63. Informationsgespräch (Dezember 2003) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Hubert Seier |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
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Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
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Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.