Biogas wird heute in aller Regel direkt an seinem Entstehungsort verstromt. Die erzeugte Elektroenergie wird ins Stromnetz eingespeist. Die anfallende Wärme wird zu ca. 30 % bis 50 % für den Biogasprozess benötigt; der Rest wird zumeist ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Mit dem neuen EEG wird ein zusätzlicher Anreiz gegeben, auch diese Restwärme zu nutzen. Dafür muss das Biogas in einer Kraft-Wärme- Kopplungsanlage mit externer Wärmenutzung - also mit Wärmenutzung außerhalb der Gaserzeugung selbst - verstromt werden.
Da solche externen Wärmeverbraucher am Entstehungsort von Biogas häufig nicht vorhanden sind und sich der Transport von Gärsubstrat hin zu einem Wärmeverbraucher über größere Entfernungen nicht lohnt, wird im neuen EEG die Verstromung von Erdgas an einem beliebigen Ort wie die direkte Verstromung von Biogas an seinem Entstehungsort vergütet, wenn die verstromte Menge Erdgas einer an anderer Stelle eingespeisten Menge Biogas entspricht. Für die Einspeisung muss das Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet sein.
Hier sollen beide Verwertungswege, die direkte Verstromung und die Netzeinspeisung mit nachgelagerter Verstromung, hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Aspekte verglichen werden. Dabei versuchen wir, die praktische Situation eines Biogasproduzenten unter heutigen Bedingungen nachzuempfinden. Mittel- bis langfristig mögliche Perspektiven, wie Börsen für eingespeistes Biogas oder Brennstoffzellen als haushaltsübliche Heizgeräte, die andere Voraussetzungen schaffen würden, sind nicht berücksichtigt.
Zuvor werden der rechtliche Rahmen sowie die Technik zur Netzeinspeisung umrissen. Auf die Technik zur direkten Verstromung mittels BHKW wird nicht eingegangen, da sie lange eingeführt, weit verbreitet und deshalb vermutlich hinreichend bekannt ist.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 65. Informationsgespräch (Dezember 2004) |
Seiten: | 15 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Klaus Heinze Markus Zeifang |
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