Holz ist ein wichtiger Roh- und Werkstoff. Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 37 Millionen Festmeter Holz zu Baustoffen, Holzwerkstoffen, Masten, Zäunen, Schwellen, Möbeln, Papieren, Zellstoffen u.a.m. verarbeitet.
Auch als regenerativer Energieträger ist das Holz bedeutsam. Die Erzeugung des Holzes im Wald ist bei nachhaltiger Forstwirtschaft umweltverträglich, die Be- und Verarbeitung des Holzes verbraucht wenig Energie und die dabei anfallenden Sägenebenprodukte und Abfälle lassen sich in der Regel stofflich oder energetisch verwerten.
Holz kann daher als Paradebeispiel eines Materials mit geschlossenem Stoff- und Energiekreislauf gelten, insbesondere dann, wenn auch das nach Gebrauch anfallende Altholz zu großen Teilen einer stofflichen oder energetischen Verwertung zugeführt wird. Die Holz- und Abfallwirtschaft sowie verschiedene Forschungseinrichtungen haben sich dieser Aufgabe seit Beginn der 90er Jahre angenommen und Verfahren der Erkennung, Aufbereitung und Verwertung entwickelt.
Die Entsorgung von Altholz beschäftigt die Wirtschaft, die Forschungseinrichtungen und den Gesetzgeber seit etwa zehn Jahren. Trotz kontroverser Diskussionen und diverser behördlicher Versuche, die stoffliche und energetische Verwertung von Altholz zu beschränken, ist in dieser Zeit aus einem mit Argwohn betrachteten Abfall ein begehrter Rohstoff für die Holzwerkstoffindustrie und ein akzeptierter Energieträger im Bereich der Stromerzeugung aus Biomassen geworden. Weitere Verwertungsverfahren sind Gegenstand intensiver Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Entscheidend für die günstige Entwicklung war, dass Verfahren erarbeitet wurden, die eine sichere Zuordnung und eine umweltverträgliche Verwertung diverser Altholzsortimente ermöglichen. Heute ist die Notwendigkeit einer Beseitigung von Altholz mit Ausnahme weniger Sortimente nicht erforderlich.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001) |
| Seiten: | 12 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr. Rainer Marutzky |
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