Methanol - ein neuer Energieträger für den Verkehr?

Heute wird von einem stark wachsenden Energiebedarf im Transportbereich ausgegangen, wobei dieser noch lange im Wesentlichen aus Rohöl gedeckt wird, das überwiegend aus dem nahen Osten kommt. Wirtschaftlich zu förderndes Erdöl wird in der nächsten Dekade ein Produktionsmaximum aufweisen.

Diese Situation der zukünftigen Kraftstoffversorgung lässt Instabilitäten erwarten in ökologischer, ökonomischer und politischer Hinsicht. Höhere Kraftstoffpreise und eine umweltpolitisch erwünschte Reduktion verkehrsbedingter klimarelevanter und lokaler Emissionen und der damit verbundenen Sekundärschadstoffe verstärken den Druck auf den Straßenverkehr bezüglich Verbrauchs- und Emissionsreduktionen. Somit lassen sich wesentliche Beweggründe für strukturelle Veränderungen im Transportbereich definieren: • Verbesserung der lokalen Luftqualität,
• Einschränkung globaler Erwärmung,
• Lockerung der Ölabhängigkeit und Reduktion fossiler Energieträger.
Mit der Effizienzsteigerung von sauberen Antriebssystemen und einer Markteinführung von Kraftstoffen, die eine ausreichende wirtschaftliche Verfügbarkeit aufweisen und insgesamt einschließlich der Nutzung in Kfz zu einer Reduktion der Emissionen im Transportbereich beitragen, wird man diese Veränderungen herbeiführen müssen. Die Bewertung einer zukünftigen Kraftstoffbereitstellung muss nach folgenden Kriterien erfolgen:
• Energieträger-Ressourcenbasis (fossil/regenerativ/Übergangsstrategien),
• Infrastrukturerfordernisse,
• energetische Bewertung der Kraftstoffbereitstellung,
• Treibhausgas- und Schadstoffemissionen (Energiekette: lokal/regional),
• Kraftstoffgestehungskosten,
• Spezifikationen, Sicherheitsfragen und Akzeptanzkriterien.
Für eine Nutzung dieser bei mittel- bis langfristiger Betrachtung auf fossiler und zunehmend auf regenerativer Basis erzeugten Endenergieträger für Kraftfahrzeuge werden in Zukunft neben den Verbrennungsmotoren auch Hybridfahrzeuge, elektrisch betriebene Batterie-Fahrzeuge und elektrisch betriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge zu berücksichtigen sein. Endenergieträger werden dann eine besondere Aussicht auf zukünftigen Einsatz haben, wenn sie gleichzeitig für konventionelle und für neue Antriebe mit Brennstoffzellen langfristig und kumulativ auch unter Einsatz regenerativer Primärenergieträger genutzt werden können. Eine in Zukunft stärkere Einbindung von regenerativ erzeugten Energieträgern setzt hinreichend große Potentiale, eine ausreichende Verfügbarkeit bei konkurrenzfähiger Kostensituation und die Schaffung neuer Infrastrukturen voraus.
 



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Professor Dr. Bernd Höhlein
Detlef Stolten
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Fremdstoffgehalte in den Sieblinien von Biogut nach Voraufbereitung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Fremd- und Kunststoffeinträge im getrennt erfassten Biogut rücken zunehmend in den Fokus des Gesetzgebers. Mit der Novellierung der BioAbfV treten zum 01.05.2025 erstmals Grenzwerte in Kraft, die sich auf das frische Biogut vor der biologischen Behandlung beziehen.

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens - ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.