Abfallverbrennung - Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale

Bei der Energieumwandlung durch Verbrennung (Oxidation) entsteht u.a. das Kohlendioxid (CO2), das aufgrund seines Mengenanteils das wichtigste Treibhausgas darstellt. In Bild 1 sind Werte für Heizwert und CO2-Freisetzung bei verschiedenen fossilen Brennstoffen und kommunalem Abfall aufgetragen.

Zur Einschätzung von Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenzialen in den verschiedenen Bereichen durch bestimmte Maßnahmen oder Verfahren ist es sinnvoll, von der Gesamtsituation (hier in Deutschland) als Vergleichsgrundlage auszugehen. Die Energiequellen (Energiebereitstellung) stehen, sieht man von vergleichsweise kleinen Speichern als Puffer ab, im Gleichgewicht mit der Energieumwandlung (Energieverbrauch). Ungefähr 84 % sind fossilen (Kohle, Erdöl, Erdgas), 13 % nuklearen und der Rest von 3 % regenerativen (Winde, Sonne, Biomasse usw.) Ursprungs. An dieser Verteilung erkennt man, dass neben der Erhöhung des regenerativen Anteils insbesondere die Senkung des fossilen Verbrauchs durch Einsparmaßnahmen wichtig ist.  Der ganz überwiegende Anteil des fossilen Energieumsatzes beginnt mit der Verbrennung (Oxidation). Hierbei sind die vier wichtigen Bereiche (in Klammern derzeitige Einsparbemühungen):
• Verbrennung in Kraftwerken (Einsparung durch verbesserte Kreisprozesse usw.)
• Verbrennung in Transport und Verkehr, d.h. allgemein Mobilität (Einsparung durch Drei-Liter-Auto, Brennstoffzellentechnik usw.),
• Verbrennung in Heizsystemen (Einsparung durch Verbesserung der Isolierung, Wärmepumpeneinsatz, Brennwerttechnik usw.),
• Verbrennung in Stoffbehandlungsprozessen (Einsparung bei der Produktion von Stahl, Glas, Keramik, Zement, Kalk, Gips usw. durch Koppelprozesse, Energie- bzw. Brennstoffsubstitution usw.).



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001)
Seiten: 22
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.