Die Verwertung von Bioabfällen aus dem Bereich der Siedlungsabfälle, aber auch aus der Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen gewerblichen oder industriellen Zusammenhängen hat aus der Sicht der Abfallwirtschaft einen großen Stellenwert. Im Themenblock III wird die Vergärung dieser Abfälle als ein zentrales Element dieser Verwertung vorgestellt. Große Mengenanteile gerade auch der biogenen Abfälle gewerblichen Ursprungs werden – außerhalb der klassischen Abfallwirtschaft – über die Landwirtschaft verwertet.
Die Verwertung zielt gerade auch in Abgrenzung zur Beseitigung auf einen möglichst hohen Nutzen. Nach Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes ist eine nach Art des Abfalls hochwertige Verwertung anzustreben, d.h. eine Verwertung, die dem spezifischen Nutzenpotenzial jedes Abfalls auch möglichst gerecht wird. Um dies zu gewährleisten, müssen nicht selten innerhalb des Abfallentsorgungsweges größere Anstrengungen unternommen werden, den Abfall so aufzubereiten, dass er in einer möglichst hohen Produktionsstufe in industriellen Prozessen als Zwischenprodukt einfließen kann
Will man in ökologischen Bilanzen die Entsorgungswege bewerten, kann dies dementsprechend nur dann erfolgen, wenn man die mit der Rückführung der aus Abfall erzeugten Produkte in den Produktionskreislauf verbundenen Substitutionserfolge berücksichtigt. Das heißt, durch den recycelten Abfall wird je nach Produktionsprozess ein Primärrohstoff ersetzt und damit werden negative Umweltwirkungen eingespart, die durch die Bereitstellung des Primärrohstoffs entstehen würden. In vielen Fällen dominieren diese Substitutionseffekte, d.h., die Einsparung von negativen Umweltwirkungen durch den Einsatz des Sekundärrohstoffes (bspw. Sekundärbrennstoff) gegenüber dem Primärrohstoff ist ein das Ergebnis entscheidender Aspekt für die ökologische Bewertung. Dies gilt vor allem dann, wenn eine stoffliche hochwertige Verwertung erfolgt.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Geogr. Florian Knappe Dipl.-Geogr. Sandra Möhler |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.