Das gesetzliche Verwertungsgebot einerseits und die erheblichen Verschiebungen der Kostensituationen im Entsorgungsmarkt andererseits haben in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Zunahme der einer energetischen Verwertung zugeführten Abfallströme geführt. Einzelne Industriezweige wie insbesondere die Zementindustrie weisen bereits eine lange Tradition der Abfallmitverbrennung auf.
Inzwischen haben sich sogar Industriezweige etabliert, die aus Abfallstoffen verschiedener Herkunft Sekundärbrennstoffe mit weitgehend definierten Eigenschaften und Inhaltsstoffen für den Einsatz in energieintensiven Industrieprozessen konfektionieren. Hier haben sich Branchenvertreter zu einem Gütekreis Sekundärbrennstoffe zusammengeschlossen. In verschiedenen anderen Zweigen, wie z.B. der Ziegelindustrie, vollzieht sich der Trend zum Abfalleinsatz dagegen mit weit geringerer Wahrnehmung von Seiten der Öffentlichkeit.
Angesichts der weiter zunehmenden Bedeutung der Abfallentsorgung in Industrieprozessen bei einer zeitgleich wahrscheinlich abnehmenden Bedeutung der klassischen thermischen Abfallbehandlung stellt sich einerseits die grundsätzliche Frage nach der Schadlosigkeit der industriellen Abfallverwertung.
Andererseits gilt es zu fragen, ob die Verwertung im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auch die besser umweltverträgliche Option gegenüber der Beseitigung darstellt.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Phys. Jürgen Giegrich Dipl.-Biol. Horst Fehrenbach |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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