Das ist ein einfacher, aber erkenntnisstarker Satz – so ähnlich wurde dieser von Paul Hefty in seinem Artikel über die Börse und den Fall der New Economy (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.08.2001) formuliert – Hefty hat über die gesellschaftspolitischen Auswirkungen des neuen deutschen Aktienfiebers und die damit verbundenen millionenschweren Verluste, insbesondere bei der Gruppe der Kleinanleger, nachgedacht. Das Ergebnis ist erschütternd – Auf dem Höchststand des Neuen Marktes ... freuten sich fast 230 Unternehmen über einen Börsenwert von über 230 Mrd. Euro – dann kam der Absturz – heute sind diese Aktiengesellschaften nur noch 30 Mrd. Euro wert – Verlust rund 200 Mrd. Was war nun größer, die Gier nach Geld oder die Verwerflichkeit des Systems, das sich Schwächen zunutze gemacht hat?
Gerade die traurigen Ereignisse der letzten Wochen und Tage, auch an den nationalen und internationalen Börsen, haben diesen dramatischen Verfall und die darin liegende wirtschaftliche Skurrilität so richtig deutlich werden lassen.
Der Neue Markt steht dabei als Synonym für eine Zeiterscheinung in unserer Gesellschaft, in der man glaubt, alles vorhersehen zu können, in der alles als steuerbar angenommen wird – ein folgenschwerer Irrtum.
Hat denn die berühmte Unbekannte (das x aus unserer Schulzeit) eigentlich ausgedient, hat Erfahrung und Besonnenheit im Handeln denn keinen Stellenwert mehr? Warum reflektieren wir so wenig?
Sind uns denn eigentlich die Folgen für unsere Gesellschaft klar? Ist Verantwortung – insbesondere unsere gesellschaftspolitische meine ich – noch der tragende Leitgedanke des Unternehmertums oder spielen doch nur die Maximierung der Renditen und damit ein negativ forcierter shareholder value die entscheidende Rolle? Warum optimieren sich so viele auf Kosten Dritter und bringen es doch zustande, ausgiebig alle Vorteile einer Solidargemeinschaft zu nutzen?
Das sind alles wichtige Fragen, denen wir uns stellen müssen, die Antworten brauchen – auch für unsere zukünftige Abfallwirtschaft.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr. phil. Peter von Dierkes |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.