Klimaverpflichtungen und Abfallwirtschaft in Österreich

Zur Erreichung des im Kyoto-Protokoll ursprünglich vereinbarten Reduktionszieles der Industrieländer von 5,2 % der Treibhausgase hat die Europäische Gemeinschaft sich zu einem Reduktionsziel von 8 % verpflichtet.

  Österreich hat im Rahmen des Burdensharing innerhalb der EU eine Reduktionsverpflichtung von 13 % übernommen. Mit einem Pro-capita-Wert von 8 t CO2- Äquivalenten liegt Österreich im unteren Feld der Industriestaaten. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass rund zwei Drittel des Stroms aus Wasserkraft erzeugt werden und bereits jetzt rund 13 % des Primärenergiebedarfes aus erneuerbarer Biomasse gedeckt wird. Der Verlauf der jährlichen Treibhausgasemissionen zeigt, dass die bisher gesetzten Maßnahmen nicht jene Qualität zeigen, die das Erreichen der vorgenommenen Ziele, seien es die Stabilisierung bis 2000 oder das Kyoto-Ziel gemäß EU-Beschluss, ermöglichen könnten.
Das Reduktionsziel von 13 % bedeutet rein rechnerisch eine Verminderung um 10 Mio. t CO2-Äquivalente, ein Wert, der mit zunehmendem Energieverbrauch und business as usual auf etwa 16 Mio. t CO2-Äquivalente [2] steigt und, bezogen auf 1990, eine Reduktion von 21 % bedeutet.
In Tabelle 2 sieht man die Quellenverteilung für CO2, CH4 und N2O in 1999 im Vergleich zu 1990. Einer rund 15%igen Verringerung bei CH4 und bei N2O steht eine fast 6%ige Zunahme bei CO2 gegenüber, die auf Grund der absoluten Werte die Bilanz für 1999 um 2,85 % über der des Jahres 1990 liegen lässt. Es ist dies kein isolierter Wert, da die Bandbreite der Überschreitungen des 1990er-Wertes seit 1996 im Bereich zwischen 2,41 % und 4,63 % liegt.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. techn. habil. Dr.-Ing. E. h. Albert E. Hackl
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Wasserwirtschaftliche Fachexkursion nach Namibia
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Fachexkursionen dienen dazu, den Horizont für das Fachgebiet zu erweitern und vor allem die Sinnhaftigkeit der späteren Aufgaben sichtbar zu machen. In Zeiten der Widerstände bei der Gestaltung der Umwelt, ob Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abfallwirtschaft oder die Anpassung an den Klimawandel, kann so eine Einordnung des Gelernten und der Herausforderungen erfolgen.

Digitale Zwillinge stützen eine handlungsfähige blau-grüne Infrastruktur in der Stadt von Morgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Blau-grüne Infrastrukturen kombinieren ökologische, hydrologische und soziale Funktionen und sind so essenziell für die klimaresiliente Stadtentwicklung. Deren Planung, Steuerung und langfristige Funktionssicherung erfordern eine präzise, flächenhafte Erfassung und fortlaufende Bewertung des urbanen Wasserhaushalts. Digitale Zwillinge ermöglichen eine präzise Erfassung und Steuerung dieser Strukturen.

Naturbasierte Lösungen für den Schutz der Halligen vor dem steigenden Meeresspiegel
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Die nordfriesischen Halligen sind vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen. In einem Multi- Stakeholder-Ansatz sollen langfristige naturbasierte Lösungen zur Verringerung der Kantenerosion und nachhaltigen Förderung des Oberflächenwachstums gefunden werden