Der Erfolg eines Unternehmens am Markt hängt u.a. wesentlich davon ab, ob es seine Wirtschaftlichkeitspotenziale tatsächlich ausschöpft. Inwieweit dies der Fall ist, kann nur bedingt durch Untersuchungen im eigenen Unternehmen festgestellt werden. Auch das Ergebnis von Preisvergleichen im Markt, z.B. im Rahmen von Ausschreibungen, gibt hierüber keine erschöpfende Auskunft. Zusätzliche Erkenntnisse bieten weitergehende Untersuchungen im Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen. Hierzu dient das Benchmarking, ein in Wirtschaftsunternehmen entwickeltes und praktiziertes Instrument [1]. In der jüngeren Vergangenheit ist diese Methodik auf die Abwasserbeseitigung übertragen worden [2, 3], und es sind auch Anwendungen in der Abfallwirtschaft bekannt [4].
Gegenstand des Vergleichs sind grundsätzlich Produkte, Leistungen und zugehörige Kosten, Prozesse bzw. Verfahren, Methoden oder auch betriebliche Funktionen. Ergebnisse sind Bestwerte und die Beschreibung bester Prozessführungen (best practises) an denen man sich mit dem Ziel orientiert, die Wirtschaftlichkeit des eigenen Handelns zu verbessern, d.h. die Kosten zu senken und/oder die Leistung zu steigern. Die Ziele des Benchmarking lassen sich grundsätzlich in drei konkrete Fragen fassen:
• An welcher Stelle ist das eigene Unternehmen nicht so leistungsfähig wie andere (Standortbestimmung)?
• Warum ist das so (Ursachenanalyse)?
• Wie kann das Unternehmen besser werden (Maßnahmenkatalog)?
Die Durchführung eines Benchmarking-Vergleiches setzt voraus, dass die Leistungen, die Kosten und die Arten der Leistungserbringung (Prozesse) beschrieben werden. Das Benchmarking selbst wird dann in den folgenden Schritten durchgeführt [3].
Neben der Bildung des Projektteams (Teilnehmerkreis) ist zunächst der Bereich bzw. der Prozess festzulegen, der untersucht werden soll. Er ist im nächsten Schritt so zu beschreiben, dass Vergleichsgrößen entstehen. Für die Zahlenwerte dieser Größen werden die Bestwerte (Benchmarks) ermittelt. Bis zu diesem Schritt handelt es sich grundsätzlich um einen Kennzahlenvergleich. Beim Benchmarking werden darüber hinaus anhand des Prozessvergleichs Ursachen für Abweichungen untersucht, woraus im optimalen Fall ein konkretes Verbesserungspotential folgt. Um dieses Potenzial auch nutzbar zu machen, ist es erforderlich, Maßnahmen zu definieren, die geeignet sind, den jeweiligen Prozess oder Teilprozess dem des besten Vergleichspartners anzunähern.
Das Ergebnis eines Benchmarking-Projektes ist schließlich eine differenzierte Beschreibung der Kostenunterschiede und ein konkreter Maßnahmenplan. Kostenunterschiede werden aufgeteilt in nicht beeinflussbare Abweichungen, beeinflussbare Abweichungen und zumeist einem restlichen Anteil, der im konkreten Projekt nicht aufgeklärt werden konnte. Der Maßnahmenplan bezieht sich auf die beeinflussbaren Abweichungen.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Verantwortungsbewusste Klärschlammverwertung (2001) (Juni 2001) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Andreas Schulz |
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