In dem größten petrochemischen Unternehmen der Tschechischen Republik, der Chemopetrol AG, wurden für das Industriekraftwerk T 700 an dem nordböhmischen Standort Litvinov, unweit der deutsch-tschechischen Grenze Maßnahmen zur Emissionsminderung initiiert und vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Dieses Projekt sollte einerseits die gemeinsamen Bemühungen um eine Verminderung der Luftbelastung im deutsch-tschechischen Grenzgebiet durch Errichtung einer modernen Entstaubungs- und Rauchgasentschwefelungsanlage für das Kraftwerk unterstützen und andererseits einen wissenschaftlich begleiteten Pilotversuch zur umweltverträglichen Mitverbrennung von in der Landwirtschaft nicht verwertbaren kommunalen und industriellen Klärschlämmen zusammen mit Braunkohle in den Kraftwerkskesseln ermöglichen.
Vom Bundesministerium fur Umweltschutz werden die Durchfuhrung und die erzielten Ergebnisse des Pilotprojektes als Erfolg fur eine gesicherte, okologisch und okonomisch sinnvolle Klarschlammentsorgung gewertet. Die erreichten TRGehalte nach Zentrifuge wurden mit 22 % gegenuber angestrebten 25 % unterschritten, jedoch bei Zusatz von kommunalem Klarschlamm mit erzielten 30 % deutlich uberschritten. Der mechanisch entwasserte Klarschlamm lasst sich in dem installierten Trocknungssystem auf 50 % bis 90 % TR trocknen. Die Mitverbrennung von industriellem und/oder kommunalem Klarschlamm mit einem TR-Gehalt von ¡Ã 50 % und von kommunalem Klarschlamm mit einem TRGehalt von etwa 28 % fuhrt nicht zu erhohten Emissionswerten. Negative Auswirkungen auf Fordereinrichtungen, Kohlemuhlen oder Feuerung wurden nicht beobachtet. Bei einem mittleren Heizwert des Klarschlammes von etwa 7 MJ/kg konnen etwa 500 kg Kohle pro Tonne Klarschlamm substituiert werden.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Verantwortungsbewusste Klärschlammverwertung (2001) (Juni 2001) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Ernst Thomé |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.