Während bei der Behandlung und Entsorgung fester Abfälle die Vermeidungsund Wiederverwertungskonzepte schon erfolgreich eingesetzt werden, ist dies bei der Klärschlammentsorgung nur bedingt gegeben. Entweder werden die Wertstoffe (C, N, P) genutzt und dabei die Schadstoffe in das Ökosystem eingetragen (landwirtschaftliche Verwertung) oder die Schadstoffe vom Ökosystem ferngehalten und dabei die Wertstoffe vernichtet (Verbrennung). Angesichts dieser Situation ist es an der Zeit, neue Ansätze zu entwickeln.
Ziel dieses Beitrages soll es sein, die Einbindung des Verfahrensschrittes Desintegration, also der Zerkleinerung des Klärschlammes und des Aufschlusses der Zellen, in den Recyclingprozess der Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen darzustellen. Durch eine Zusammenstellung der wissenschaftlich erforschten bzw. praktisch erprobten Teilschritte sollen die Optimierungsmöglichkeiten bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung aufgezeigt werden.
Der mechanische Aufschluss von Überschussschlämmen ist ein interessanter neuer Verfahrensschritt der Klärschlammbehandlung, durch den eine weitergehende Nutzung der Wertstoffe möglich ist. Bei der anaeroben Stabilisierung wird ein beschleunigter und weitergehender Abbau der organischen Substanz erreicht. Ziel zukünftiger Arbeiten sollte es sein, das theoretische Wissen auf dem Gebiet des Wertstoffrecycling sowie die auf diesem Gebiet erfolgte praktische Anwendung weiter voranzutreiben. Neben den Erkenntnissen der Siedlungswasserwirtschaft müssen hier insbesondere auch die der Nachbardisziplinen Verfahrenstechnik, Chemie und Biologie Eingang finden.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Verantwortungsbewusste Klärschlammverwertung (2001) (Juni 2001) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl |
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