Ersatzbrennstoffbewertung bei unterschiedlicher Prozessführung

Für den Einsatz von Regelbrennstoffen – einschließlich der fossilen Primärbrennstoffe – zur Energieumwandlung in Kraftwerksanlagen und insbesondere bei Hochtemperaturproduktionsverfahren sind eine Reihe von brennstofftechnischen Kriterien jeweils in Verbindung mit charakteristischen prozesstechnischen Merkmalen zur Beurteilung heranzuziehen. Grundsätzlich muss dies auch bei der Substitution von Regelbrennstoffen durch Ersatzbrennstoffe aus Abfällen beachtet werden.

  Darüber hinaus sind bei der Nutzung von Ersatzbrennstoffen weitere Gesichtspunkte, die insbesondere mit kumulierten Energie- und Schadstoffbilanzen zusammenhängen, zu berücksichtigen.
Brennstoffeigenschaften allein oder aber nur Schadstoffkonzentrationen reichen somit für die Beurteilung eines Ersatzbrennstoffes nicht aus.
In dem vorliegenden Beitrag soll in Verbindung mit der jeweiligen Prozessführung besonders auf die kalorischen Eigenschaften von Ersatzbrennstoffen eingegangen werden, da diese die Wärmeübertragungsbedingungen, die Strömungsverhältnisse und damit zusammenhängend die Temperaturverteilungen, den Guttransport und den spezifischen Energieaufwand der betrachteten Produktionsanlage maßgeblich beeinflussen.
Hierzu werden zunächst kurz einige wesentliche Gesichtspunkte der Wärmeübertragung in Feuerungen und Industrieöfen erörtert. Wichtig für die Bewertung einer Brennstoffsubstitution ist das sogenannte Energieaustauschverhältnis. Dieses Verhältnis drückt die Wertigkeit eines Ersatzbrennstoffes im Vergleich zu dem Regelbrennstoff aus und muss bei einer vergleichenden Bilanzierung entsprechend berücksichtigt werden. Weiter werden in dem Beitrag beispielhaft verschiedene Auswirkungen der Brennstoffsubstitution auf Ofentemperaturen, Abgasmassenströme usw. aus verfahrenstechnischer Sicht angesprochen. Zur Erläuterung des prinzipiellen Vorgehens und zur Verdeutlichung wichtiger Tendenzen durch wesentliche Einflussgrößen wird dabei eine vereinfachte, tragfähige Betrachtungsweise verwendet.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Ersatzbrennstoffe 2 (2002) (Juni 2002)
Seiten: 20
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz
Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.