Das vom österreichischen Gesetzgeber erlassene Verbot der Deponierung unbehandelter Abfälle steht nun kurz vor der Umsetzung (1.1.2004). In den letztenMonaten sind jedoch Tendenzen zur Aufweichung der strengen Vorgaben zu beobachten. Verschiebungen im Bereich der Abfallwirtschaft sind erkennbar.
Routinemäßige Untersuchungen der Stoffströme und der Stoffkonzentrationen laufen in der MVA Spittelau seit dem Jahr 2000 in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Wiener Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft – MA 48 – und der Technischen Universität Wien. Ein Nebenziel des Projektes war die Untersuchung der Methode zur routinemäßigen Bestimmung der Müllzusammensetzung anhand der Analyse nur eines Verbrennungsproduktes nach Morf [2] auf ihre Effektivität, Genauigkeit und Praxistauglichkeit.
Dieses Nebenziel konnte unter optimaler Nutzung der Ressourcen aller Vertragspartner erreicht werden. Analysiert wurden die Indikatorelemente Aluminium, Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber und Zink in der Elektrofilterasche, im Abwasser des ersten Wäschers sowie in der Schlacke [5].
Vor allem für die Praxis hat die Beobachtung der Transferkoeffizienten zur Erkennung möglicher Veränderungen im Inputstrom entscheidende Vorteile.
In der MVA Spittelau ergab sich die Möglichkeit, die aus der Stoffflussanalyse (Online-Monitoring) im Zuge der mehrjährigen Studie erhaltenen Daten als Indikatoren für den verfahrenstechnischen Ablauf in der Anlage zu verwenden und eventuelle Veränderungen des Güterstroms und der Zusammensetzung des Abfalls zu erkennen.
Die Möglichkeit der Aufgabe eines neu definierten Abfallstromes – es handelt sich um die heizwertreiche Fraktion aus einer mechanischen Aufbereitungsund Sortieranlage – in der MVA Spittelau und der Untersuchung der Auswirkungen auf die Transferkoeffizienten wurde von der Betriebsleitung als Basis für weitere strategische Überlegungen erkannt und befürwortet.
Die Verbrennung der heizwertreichen Fraktion aus einer mechanischen Aufbereitungsanlage ließ nun durch die Bestimmung einzelner Elemente eine Plausibilitätsprüfung der Transferkoeffizienten zu.
Im Wesentlichen wurde die Stoffflussanalyse mit einer zeitlich punktuellen Analyse des Outputs überprüft.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Ersatzbrennstoffe 3 (2003) (Dezember 2003) |
Seiten: | 22 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Eberhard Reil Dipl.-Ing. Thomas Angerer Dipl.-Ing. Dr. mont. Michael Prochaska |
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