Sortierung von Verpackungsabfällen als integrierte Funktion einer mechanisch(-biologischen) Abfallbehandlung – Machbarkeit und Kosten –

Die politische Diskussion um eine Novellierung der Verpackungsverordnung umfasste in den letzten Jahren schwerpunktmäßig das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Verwertung von Leichtverpackungen. Es existieren daher viele Publikationen, die sich mehr oder weniger differenziert mit der Frage befassen, ob ein partieller oder vollständiger Verzicht auf eine separate LVP-Erfassung möglich und sinnvoll ist.

 

Während sich der Status quo der getrennten Verpackungsentsorgung sowie ihr Innovationspotential angesichts praktisch vorhandener Erkenntnisse vom Grundsatz her objektiv in technisch-ökonomischer Hinsicht bewerten lässt, fehlen vergleichbare Grundlagen für alternative Szenarien einer gemeinsamen Erfassung und Aufbereitung. Erörtert werden sollen an dieser Stelle zwei wesentliche Aspekte:

Die erste zentrale Fragestellung ist die nach den Randbedingungen für eine grundlegende Machbarkeit und nach dem Anforderungsprofil, welche einen Wegfall einer getrennten Erfassung unter den Zielen der Verpackungsverordnung tatsächlich diskussionswürdig erscheinen lassen. Dies mündet in der Formulierung eines technischen Szenarios.

 Der zweite Gesichtspunkt ist – vorausgesetzt, die technische Machbarkeit wird sich bestätigen – der der Kosten. Hierbei vollzögen sich gegenüber dem etablierten System Veränderungen in den Erfassungskosten, in den Sortierkosten und in den Verwertungskosten. Vorliegender Beitrag konzentriert sich auf den Teilaspekt Sortierkosten bei gemeinsamer Erfassung, wobei durch die Notwendigkeit, hierfür Randbedingungen zu definieren, die beiden anderen Ebenen zumindest tangiert werden. Qualitativ angerissen wird daher auch der technischökonomische Gesamtkomplex.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Ersatzbrennstoffe 3 (2003) (Dezember 2003)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Joachim Christiani
Dr.-Ing. Michael Heyde
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.