Die Einflüsse auf die thermische Restabfallbehandlung bei möglicher Einführung einer Trockenen Tonne in dem in diesem Beitrag beschriebenen Rahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen. Dabei wird der Vergleich zu einer in Betrieb befindlichen, optimal betriebenen BAT-Abfallverbrennungsanlage mit einem Jahresdurchsatz von 245.000 t heizwertarmen Restabfall vorgenommen und die Bedeutung für die gesamte Verbrennungskapazität in Deutschland dargestellt.
Die Zusammensetzung des über die öffentliche Müllabfuhr gesammelten Abfalls – laut Angaben der TU Dresden – wird sich bei Einführung einer Trockenen Tonne nennenswert verändern, wobei der Abfall dadurch in der zukünftigen grauen Tonne einen um etwa 600 kJ/kg niedrigeren Heizwert und einen höheren Wassergehalt aufweisen würde.Damit würden die Verbrennungsbedingungen bei ordnungsgemäßem Betrieb der thermischen Abfallbehandlungsanlage erschwert werden.
Die Einführung der Trockenen Tonne würde eine erhebliche Menge – 4 Mio. t/a bis 6,5 Mio. t/a – der bisher der Müllverbrennung zugeführten Abfallmenge abschöpfen, was zu Auslastungsproblemen der vorhandenen Kapazitäten bei der thermischen Abfallbehandlung führen würde.
Die Einführung einer Trockenen Tonne würde den Vorgaben der globalen Einsparungsverpflichtung von Ressourcen und den damit verbundenen möglichen klimarelevanten Emissionen kaum entsprechen und die angestrebte selbstgängige Verbrennung dieser Abfälle wesentlich einschränken.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Ersatzbrennstoffe 4 (2004) (November 2004) |
Seiten: | 22 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Dieter O. Reimann |
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