Wettbewerbssituation auf dem Ersatzbrennstoffmarkt

Nach wie vor ist nicht abzusehen, wie sich die Situation in der deutschen Abfallwirtschaft nach dem 31. Mai nächsten Jahres darstellen wird. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die bisher geschaffenen und bis dahin noch zu errichtenden Kapazitäten für die Verwertung aller Abfallmengen bei weitem nicht ausreichen werden [42, 50].

 So wird beispielsweise für 2005 ein Aufkommen an zu inertisierendem Abfall von 42,07 Mio. t/a prognostiziert (einschließlich Restmüll, Sondermüll, Klärschlamm und Baustellenabfälle), dem eine thermische Kapazität von lediglich insgesamt 17,72 Mio. t/a gegenübersteht. Dies entspräche einem Defizit an Inertisierungskapazitäten von über 24 Mio. t/a [50]. Bei einer geschätzten Kapazität der bis dahin zur Verfügung stehenden MA- und MBA-Kapazitäten von rund 5 Mio. t/a wären aber zumindest die überlassungspflichtigen Abfälle vollständig zu behandeln. Für die hierbei entstehende heizwertreiche MBA-Leichtfraktion und weitere energetisch zu verwertende Abfälle und Ersatzbrennstoffe, wie Altholz, Kunststoff, Klärschlamm, Tiermehl, usw. stünden demnach keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung. So wird für 2006 ein Defizit an Behandlungskapazitäten von mindestens 4,2 Mio. t/a erwartet [42].

Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden die Situation auf dem Ersatzbrennstoffmarkt diskutiert. Die voraussichtlichen Ersatzbrennstoffmengen wurden hierfür ebenso zusammengestellt wie die möglichen Potentiale für deren energetische Verwertung.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Ersatzbrennstoffe 4 (2004) (November 2004)
Seiten: 24
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker
Prof. Dr. Mario Mocker
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.