Die Energiebilanz ist ein Bestandteil im Vorfeld eines abfallwirtschaftlichen Entscheidungsprozesses, wenn die energetische Nutzung von Abfällen angestrebt wird. Die Bedeutung der Energienutzung aus Abfällen ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen in der deutschen Abfallwirtschaft stark angestiegen.
Die Ursache hierfür ist in verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen zu suchen. Neben den EuGH-Urteilen (C-228/00 und C-458/00) ist hier das Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) und das Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen (Treihausgas-Emissionshandelsgesetz – TEHG) zu nennen. Auch wenn das TEHG bislang nicht unmittelbar für Abfallbehandlungsanlagen gilt, können in den Emissionshandel einbezogene Unternehmen durch den Einsatz CO2-neutraler Abfälle bei der Energieerzeugung CO2- Reduktionen erreichen.
Daneben hat in den letzten Jahren eine zunehmend stärkere Diversifizierung der Verfahren stattgefunden. Neben dem klassischen Weg der Verbrennung von unbehandelten Abfällen mit Dampfnutzung stehen für eine Verwertung des Energieinhaltes im Abfall alternative thermische Verfahren – Vergasung und Entgasung –, Biokonversion von Abfall zu Biogas – Vergärung – oder Vorbehandlungsschritte wie die thermische oder biologische Trocknung und nachfolgende Aufbereitung zur Verfügung.
Im folgenden Beitrag wird gezeigt, von welchen Faktoren die Energiebilanz einzelner Prozessstufen beeinflusst wird und wie sich eine Kombination verschiedener Prozessschritte im Rahmen von Entsorgungsnetzen auf die Gesamtbilanz auswirkt. Zur Bilanzierung dient ein selbst entwickeltes Kalkulationsmodell, das nicht nur die Bilanzierung von Einzelprozessen ermöglicht, sondern auch die Verknüpfung der Prozesse zu beliebigen Entsorgungsnetzen.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Ersatzbrennstoffe 4 (2004) (November 2004) |
Seiten: | 28 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter Dr.-Ing. Margit Löschau |
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