Risiken der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung

In diesem Beitrag werden in erster Linie unter Bezug auf die eingangs genannten wesentlichen Ziele und auf den Stand der mechanisch-biologischen Verfahren, Probleme diskutiert. Auf das vorhandene Entwicklungspotential und auf den erforderlichen Untersuchungsbedarf wird hingewiesen.

Die Kosten für die Restabfallbehandlung sind entgegen landläufiger Vorstellung von untergeordneter Bedeutung für die Auswahl des Behandlungsverfahrens, zumal sie für die mechanisch-biologische als auch für die thermische Behandlung in neu errichteten Anlagen in etwa auf gleichem Niveau liegen. Zudem werden die Kosten für die Abfallentsorgung meist verengt mit dem Fokus auf die Abfallgebühren diskutiert. Nicht beachtet werden die Beträge, die vom Konsumenten schon beim Kauf der Ware für die spätere Entsorgung entrichtet werden müssen, z.B. bei Verpackungen, Autos sowie Elektro- und Elektronikgeräten.

Die zu entrichtenden Abfallgebühren setzen sich aus den Entsorgungskosten – Restabfallbehandlung und Logistik – den quersubventionierten Leistungen des Entsorgungsunternehmens – z.B. nicht kostendeckende Gebühren für die Biomüllentsorgung, Sperrmüllabfuhr, Schadstoffsammlung, Vorhalten von Recyclinghöfen, Bürgerinformationen – sowie den Gemeinkosten zusammen. Die Kosten für die Restabfallbehandlung – Abfallverbrennung und mechanisch-biologische Behandlung – betragen bei neu errichteten Anlagen zwischen 100 und 150 EUR pro Tonne Restabfall.

Bei einem heute üblichen Restabfallaufkommen von zweihundert Kilogramm pro Person und Jahr sind dies zwanzig bis vierundzwanzig Euro pro Jahr und Person. Wird der hohe ab 2005 geltende Standard der Restabfallentsorgung berücksichtigt, ist dieser Anteil der Abfallentsorgungskosten und damit der -gebühren für den Einzelnen – auch in Anbetracht der Aufwendungen für den Konsum – außerordentlich niedrig.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Ersatzbrennstoffe 4 (2004) (November 2004)
Seiten: 28
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky
Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.