Membranbelebung auf der Kläranlage Monheim

Die Membrantechnik wird bisher nur auf einzelnen kommunalen Kläranlagen angewandt. Hier das Beispiel Monheim, eine Kläranlage mit 9.700 EW Ausbaugröße.

Die heute auf einigen kommunalen Kläranlagen angewandte und am Beispiel Monheim beschriebene Membrantechnik hat sich als leistungsfähiges Verfahren mit hoher Prozessstabilität erwiesen. Gleichwertige Ergebnisse bezüglich Kohlenstoff- und Nährstoffelimination sowie hygienischer Ablaufstandards sind mit konventioneller Technik einschließlich Abwasserfiltration und Abwasserdesinfektion nur annähernd erreichbar. Hinsichtlich der Perspektiven der Membrantechnik für die kommunale Abwasserbehandlung sind noch viele Fragen und ihre Antworten offen. Sie sind von den Betroffenen und den Fachleuten aus Wissenschaft, Technik und Aufsicht zu beantworten. Es ist ihre Aufgabe, immer wieder neu das Bestehende kritisch zu hinterfragen, Ideen für die Zukunft zu entwickeln, den weiteren Fortschritt konzeptionell auszuarbeiten und in der Praxis zu verwirklichen. In § 7a WHG, Abs. 1, ist für die Einleitung von Abwasser in Gewässer ein Minimierungsgebot nach dem Stand der Technik festgeschrieben. Der Stand der Technik wird entsprechend § 7a, Abs. 5, und des Anhangs 2 zum WHG unter Berücksichtigung von Aufwand und Nutzen sowie des Grundsatzes der Vorsorge und Vorbeugung entsprechend den dort festgehaltenen Kriterien stetig fortgeschrieben. Der gesamte Prozess ist langfristig angelegt. Weitere Einsatzmöglichkeiten der Membrantechnik hängen stark von der zukünftigen Entwicklung, insbesondere im Bereich ihrer Wirtschaftlichkeit ab. Ob die weitestgehende mechanische Abwasserreinigung mit Membrantechnik die biologische ersetzen kann, kann heute noch nicht beantwortet werden. Dazu sind noch zu viele Fragen offen.



Copyright: © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft
Quelle: 2004 - Chemisch-physikalische Abwasserbehandlung (Juli 2004)
Seiten: 18
Preis: € 9,00
Autor: Dr.-Ing. E.h. P. Schleypen
Dr.-Ing. Herbert Hruschka
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.