Vorstellung von Verfahren zur stoffstromorientierten Behandlung bzw. Nährsalzrückgewinnung. Hierbei wird in zentral sowie semi- bis dezentral ausgerichtete Konzepte unterschieden.
Der Beitrag liefert eine Übersicht über kommunale Stoffströme (Abwasser, Abfall, Schlamm) und eine Beschreibung der wesentlichen stofflichen Eigenschaften. Eine Vorstellung existierender bzw. in der großtechnischen Erprobung befindlicher Verfahren zur stoffstromorientierten Behandlung bzw. Nährsalzrückgewinnung bildet den zweiten Teil des Beitrags. Dabei wird in zentral sowie semi- bis dezentral ausgerichtete Konzepte unterschieden. Der Vorteil der zentral ausgerichteten end-of-pipe-Konzepte besteht darin, dass sie auf der bestehenden Entsorgungsinfrastruktur aufbauen und somit den Entwässerungs- und Hygienekomfort aufrecht erhalten, nur in geringem Maße das öffentliche Leben beeinflussen und auch nur bedingt auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen sind. Hieraus ergeben sich deutliche Vorteile für die Anwendung in verdichteten Gebietsstrukturen. Demgegenüber eignen sich semi- bis dezentrale Stoffstrom-Behandlungsverfahren besonders in Gebieten mit ländlichen Strukturen. Durch die frühzeitige Trennung der einzelnen Stoffströme kann z.B. das große Phosphor- und Stickstoffpotenzial des Urins optimal genutzt werden; zudem sind die Transportwege des Düngemittels i.d.R. kurz. Eine Etablierung dieser Konzepte in Gebieten mit hoher Siedlungsdichte ist kurz- bis mittelfristig allerdings nicht möglich, da eine umfassende Installation des Trenntoilettensystems und insbesondere des damit verbundenen Sammel- und Logistiksystems aus technischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Gründen nicht realisierbar ist.
Copyright: | © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft |
Quelle: | 2004 - Chemisch-physikalische Abwasserbehandlung (Juli 2004) |
Seiten: | 29 |
Preis: | € 14,00 |
Autor: | Professor Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel D. Wendler Dr.-Ing. Maika Beier |
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