Die Wiedervernässung des Großen Bruchs, eines ehemaligen Niedermoorgebietes im Landkreis Börde, steht vor politischen, eigentumsrechtlichen und kommunikativen Herausforderungen. Neben hydrologischen und naturschutzfachlichen Untersuchungen sind umfangreiche partizipative Prozesse notwendig, um tragfähige Lösungen für die Revitalisierung zu entwickeln.
Mit Inkrafttreten der Nationalen Moorschutzstrategie der Bundesrepublik Deutschland [1] vom 19. Oktober 2022 rücken Moore wieder verstärkt in das Interesse von angewandter Wissenschaft und wasserwirtschaftlicher Praxis. Moore stellen einen besonderen Lebensraum mit einer sehr spezifischen Flora und Fauna dar. Ihr Schutz liefert damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Moore dienen außerdem als Erholungs- und Erlebnisraum. Die sedentäre Torfbildung der Moore macht sie zu einem hervorragenden Archiv für natur-, landschafts- und kulturgeschichtliche Untersuchungen. Gleichzeitig regulieren intakte Moore den Landschaftswasserhaushalt. Die über Jahrtausende gewachsenen Körper aus Erlen-, Seggen- Schilf- oder Moostorfen speichern riesige Mengen an Kohlenstoff; allein in Deutschland sind es noch 1,3 Mrd. t.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 07/08 (August 2025) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr. Volker Lüderitz Pof. Dr. Petra Schneider |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.