Der Sektor Abfallwirtschaft war noch vor kurzer Zeit nicht von konkreten rechtlichen IT-Sicherheitsbestimmungen betroffen. Gebote und Verbote mit Blick auf den Schutz der IT leiteten sich für die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe im Wesentlichen - und oft in vager Form - aus den allgemeinen Sorgfaltspflichten ab.
Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberattacken hat sich dieser Sachstand in den letzten Jahren drastisch gewandelt, sodass abfallwirtschaftliche Betriebe - je nach Größe und Ausstattung mit Anlagen - Schritt für Schritt in Spezialgesetze aufgenommen wurden, die Vorgaben zur IT-Sicherheit enthalten. Die meisten kommunalen abfallwirtschaftlichen Betriebe sind heute bereits oder werden in Zukunft in das spezifische IT Sicherheitsrecht einbezogen. Im Folgenden wird der aktuelle Stand der gesetzlichen Vorgaben - auch vor dem Hintergrund der verkürzten Legislaturperiode - dargestellt.
Das im Jahr 2021 geänderte BSI-Gesetz (BSIG)1 nahm erstmals den Sektor der Siedlungsabfallentsorgung in seinen Geltungsbereich auf. Damit waren zunächst noch keine direkten Pflichten für die Unternehmen der kommunalen Abfallwirtschaft verbunden. Die Definition der konkret verpflichteten Unternehmen war einer entsprechenden Anpassung der BSI-Kritisverordnung (BSI-KritisV)2 vorbehalten, die zum 01.01.2024 in Kraft trat. Die BSI-KritisV definiert die konkreten Anlagenkategorien aus den Bereichen der Abfallsammlung/- beförderung und der Abfallverwertung/-beseitigung, die bei der Erreichung konkreter Schwellenwerte als Kritische Infrastruktur anzusehen sind. Somit werden durch diese Verordnung Unternehmen definiert, die Kritische Infrastrukturen betreiben (KRITIS-Unternehmen). Diese KRITIS-Unternehmen müssen spezifische anspruchsvolle IT-Sicherheitspflichten nach dem BSI-Gesetz (BSIG) erfüllen.
| Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
| Quelle: | 36. Abfall- und Ressourcenforum 2025 (April 2025) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 5,00 |
| Autor: | Alexander Neubauer Wolf Buchholz |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.