Als erstes und bislang einziges Netzwerk für Ökolandbau und Kompostwirtschaft auf Bundeslandebene stellt das NÖK Hessen seit 2022 die dritte Phase eines Entwicklungsprozesses dar, der modellhaft auf andere Bundesländer übertragbar ist.
Die erste Phase umfasst dabei die Bilanzierung der externen Nährstoffbedarfe im Ökolandbau sowie die Ermittlung von Nährstoffpotenzialen in ökolandbaugeeigneten Biogut- und Grüngutkomposten zur Deckung dieser Bedarfe. Diese Phase fand bereits auch in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Sachsen statt. Die zweite Phase beinhaltet die Konzeptionierung eines NÖK gemeinsam mit allen relevanten Akteuren und wurde 2024 auch in Baden-Württemberg abgeschlossen. Bei den Bilanzierungen zeigte sich, dass ökolandbaugeeignete Biogut- und Grüngutkomposte einen signifikanten Anteil des externen Nährstoffbedarfs im Ökolandbau ausgleichen können und für dessen weiteres Wachstum eine wichtige Rolle spielen. Ebenso bedeutsam sind die bodenverbessernden Eigenschaften insbesondere im Hinblick auf die erforderlichen Anpassungen an den Klimawandel. Netzwerke für Ökolandbau und Kompost, auch in anderen Bundesländern, könnten die Ausnutzung des Potenzials der Komposte wesentlich unterstützen, denn bisher werden bundesweit weniger als 10 % der geeigneten Komposte tatsächlich im Ökolandbau genutzt, während sich dieser Anteil in Hessen in den letzten Jahren auf über 20 % verdreifacht hat.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 36. Abfall- und Ressourcenforum 2025 (April 2025) |
Seiten: | 24 |
Preis: | € 12,00 |
Autor: | Dr. Felix Richter Dipl.-Ing. Ralf Gottschall |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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