Seit einigen Jahren setzt sich die Erkenntnis durch, dass ein wirksamer Fischschutz an Wasserkraftanlagen mit physischen Barrieren, also Fischschutzrechen mit geringem und auf relevante Zielfischarten bemessenem Stababstand, erfolgreich sein kann. Konzepte, die allein auf Scheuchwirkung oder sonstige, reine Verhaltensbeeinflussung ausgelegt wurden, haben nach Auffassung der Autoren in der Praxis bisher nicht überzeugen können. Für den Einbau eines Fischschutzrechens existieren zwei Konzepte, die sich in ihrer Orientierung zur Strömung unterscheiden: Ein horizontal oder ein vertikal geneigter Rechen mit geringem lichten Stababstand (Angabe ≤ 20 mm), welche immer mit einem am Rechenende positionierten Abstiegsbypass kombiniert werden müssen.
Zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind Anstrengungen zum Fischschutz und -abstieg an bestehenden Wasserkraftanlagen erforderlich, meist mit dem Einbau von Schutzrechen und Bypässen. Für einen wirksamen Fischschutz und eine ausreichende Betriebssicherheit bieten sich Vertikal- und Horizontalrechen gleichermaßen als belegte praxistaugliche Konzepte an, deren Auswahl Gegenstand einer von den standörtlichen Bedingungen bestimmten Variantenanalyse ist. Entscheidend ist, welche Rechen orientierung sich am besten mit betrieblichen und sonstigen Anforderungen in Einklang bringen lässt.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 09 (September 2024) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Detlev Ingendahl Gersom Burghardt Dr. Simon Joscha Geist |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.