Wertstoffe aus dem Restmüll. Wieviel kann vor und wieviel nach der Verbrennung zurückgewonnen werden?

Österreich muss mehr unternehmen um die EU-Recyclingziele zu erreichen. Speziell bei Kunststoffverpackungen besteht die größte Lücke zu den geforderten Zielen.

 Ein verbessertes Produktdesign, die Einführung eines Pfandsystems, ein Mehrwegsystem und eine Kennzeichnung zur richtigen Entsorgung können zu Steigerungen beitragen. Neben diesen genannten Maßnahmen gibt es in Österreich noch das bisher weitgehend ungenutzte Potential, des Wertstoffgehalts im gemischten Siedlungsabfall - dem Restmüll. Davon fallen jährlich etwa 1,8 Mio. Tonnen an, worin ungefähr 300.000 Tonnen Verpackungsabfälle enthalten sind. Der größte Teil des Restmülls wird direkt, oder über Rückstände aus der Vorbehandlung wie der mechanisch-biologischen Behandlung oder der Abfallsortierung, der Abfallverbrennung zugeführt. Im Zuge dieser Arbeit wird das Rückgewinnungspotential von Wertstoffen aus dem Restmüll analysiert. Mittels Materialflussanalyse und der Betrachtung verschiedener Szenarien können Maßnahmen identifiziert werden, welche zu einer höheren Wertstoffrückgewinnung führen können. Vor der Verbrennung müssen brennbare Materialien wie Kunststoff und Papier zurückgewonnen werden. Metalle, welche beim Restmüllsplitting nicht oder nur unvollständig entfernt werden, können nach der Verbrennung aus den Rost- und Bettaschen zurückzugewonnen werden. Zudem kann auch Glas aus diesen Aschen gewonnen werden und einem Recycling zugeführt werden. Hierbei hat sich gezeigt, dass für die Glas- und Metallrückgewinnung, die Wirbelschichtfeuerung mit ihrem trockenen Bettascheaustrag wesentliche Vorteile gegenüber der Rostfeuerung aufweist.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2024 (Dezember 2024)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dominik Blasenbauer
Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner
Mag. DI Dr.techn. Jakob Lederer
 
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