Schlacken aus der Produktion von Eisen und Stahl sind ein echter Multifunktionswerkstoff. Die Anwendungsgebiete reichen vom Einsatz im Straßen- und Betonbau über die Substitution von Zement bis hin zur Nutzung als Düngemittel. Neben den schon bestehenden Verwendungsgebieten von stahlwerksschlacken wird gemeinsam von Industrie und Wissenschaft an neuen, hochwertigen Anwendungen geforscht.
Vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu den Themen Klima- und Ressourcenschutz setzt sich das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zunehmend durch, weil dadurch der Verbrauch natürlicher Ressourcen und negative Wirkungen im Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz minimiert werden. Die Kreislaufwirtschaft trägt im Wesentlichen auch zur Schonung der Deponiekapazitäten bei, wenn zirkuläre Rohstoffe, wie beispielsweise Eisenhüttenschlacken, Primärmaterialien substituieren und somit zur nachhaltigen Sicherung der Rohstoffversorgung in Deutschland beitragen. Eisenhüttenschlacken entstehen prozessbedingt bei der Herstellung von Roheisen und Stahl. Als industrielle Nebenprodukte, die nach der zentralen Europäischen Chemikalienverordnung REACH als nicht gefährliche Substanzen registriert und kein Abfall im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sind, leisten diese zirkulären Rohstoffe seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag in der Zement- und Betonindustrie, im Straßen-, Verkehrswege- und Flächenbau sowie in der Landwirtschaft. Zusätzlich werden Stahlwerksschlacken im stahlwerksinternen Kreislauf zum Beispiel auch als notwendiger Kalkträger wiederverwendet. Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 12 Mio. t Eisenhüttenschlacken hergestellt. Eine schematische Darstellung der Stoffströme ist in Bild 1 gezeigt.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 01 (Januar 2024) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. rer. nat. Michael Dohlen |
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