Schlacken aus der Produktion von Eisen und Stahl sind ein echter Multifunktionswerkstoff. Die Anwendungsgebiete reichen vom Einsatz im Straßen- und Betonbau über die Substitution von Zement bis hin zur Nutzung als Düngemittel. Neben den schon bestehenden Verwendungsgebieten von stahlwerksschlacken wird gemeinsam von Industrie und Wissenschaft an neuen, hochwertigen Anwendungen geforscht.
Vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu den Themen Klima- und Ressourcenschutz setzt sich das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zunehmend durch, weil dadurch der Verbrauch natürlicher Ressourcen und negative Wirkungen im Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz minimiert werden. Die Kreislaufwirtschaft trägt im Wesentlichen auch zur Schonung der Deponiekapazitäten bei, wenn zirkuläre Rohstoffe, wie beispielsweise Eisenhüttenschlacken, Primärmaterialien substituieren und somit zur nachhaltigen Sicherung der Rohstoffversorgung in Deutschland beitragen. Eisenhüttenschlacken entstehen prozessbedingt bei der Herstellung von Roheisen und Stahl. Als industrielle Nebenprodukte, die nach der zentralen Europäischen Chemikalienverordnung REACH als nicht gefährliche Substanzen registriert und kein Abfall im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sind, leisten diese zirkulären Rohstoffe seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag in der Zement- und Betonindustrie, im Straßen-, Verkehrswege- und Flächenbau sowie in der Landwirtschaft. Zusätzlich werden Stahlwerksschlacken im stahlwerksinternen Kreislauf zum Beispiel auch als notwendiger Kalkträger wiederverwendet. Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 12 Mio. t Eisenhüttenschlacken hergestellt. Eine schematische Darstellung der Stoffströme ist in Bild 1 gezeigt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 01 (Januar 2024) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr. rer. nat. Michael Dohlen |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.