Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Spätestens mit der im Jahr 2020 in Kraft getretenen und Anfang 2022 anwendbaren Taxonomie-Verordnung (TaxVO) der EU ist das Thema CO2-Emissionen im Lebenszyklus von Wasserkraftanlagen in den Fokus gerückt. Die TaxVO stellt ein einheitliches Klassifikationssystem bereit, mit dem bestimmt werden soll, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten und Investitionen als nachhaltig angesehen werden können. Dabei gelten für verschiedene Technologien unterschiedliche 'technical screening criteria'. Wasserkraftanlagen und die meisten Pumpspeicher in Deutschland müssen u. U. den Nachweis führen, dass sie im Lebenszyklus der Anlage weniger als 100 g CO2 pro kWh emittieren. Lebenszyklusanalysen untersuchen die Umweltauswirkungen eines Produkts oder Produktgruppe von der Gewinnung der Rohstoffe, der Herstellung von Komponenten, der Nutzung bis hin zur Entsorgung und dem Recycling des betrachteten Produkts oder der Produktgruppe. Zu den Umweltauswirkungen gehören Umweltindikatoren, wie z. B. die Landnutzung, der Wasserverbrauch, das Eutrophierungspotenzial, die Ökotoxizität und das Treibhausgaspotenzial. Letzteres wird in CO2-Äquivalenten ermittelt und ist im Fokus aktueller energiepolitischer Betrachtungen im Allgemeinen und der TaxVO im Speziellen. Aus diesem Grund beziehen sich nachfolgende Ausführungen ausschließlich auf das Treibhausgaspotenzial.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft Heft 04 (April 2024) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Orkan Akpinar Pascal Schirmer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.