Resilientes Klimarecht

Resilience thinking becomes more and more common in legal scholarship and legal practice. However, most resilience approaches take as a basis that the resilience of the law has to prove itself under exceptional circumstances. In this paper I argue that regarding climate law things are a bit different. The notion ‘climate law’ refers to those legal norms which purpose is to slow down the climate change and to those which purpose is to promote the adaptation to climate change. Climate law faces a lack of compliance and other challenges not only under exceptional circumstances but especially under normal conditions. Based on that observation I present and assess several strategies to enhance the resilience of climate law.

Das Recht ist eines der Mittel, mit dem die Menschheit versucht, dem Klimawandel entgegenzuwirken und seine unabwendbaren Folgen zu bewältigen. Es ist dabei notwendigerweise ein Mittel zweiter Ordnung, denn Sollensvorschriften können das Sein nicht unmittelbar verändern - oder plakativer gesagt: der Klimawandel und seine Folgen lassen sich nicht in Palmström’scher Manier verbieten. Was zu Klimawandel führt, ist eine naturwissenschaftliche Frage. Dementsprechend sind auch mögliche Lösungen zunächst auf naturwissenschaftlicher Ebene zusuchen. Die insoweit empfohlene Strategie lautet bekanntlich - vereinfacht gesagt -: Reduktion der Treibhausgasemissionen. Was zu einer solchen Treibhausgasreduktion führt, können uns verschiedene Disziplinen sagen: Die Naturwissenschaften sagen uns, bei welchen Emissionsquellen wir vor allem ansetzen müssen. Bei der Frage nach dem 'Wie' helfen andere Disziplinen. Die Ökonomik beispielsweise empfiehlt die Verteuerung unerwünschten Verhaltens, sei es durch Steuern, Zertifikatehandel oder die Subvention erwünschten Verhaltens. Die Psychologie und die Soziologie geben uns Hinweise auf vorteilhafte Anreizstrukturen und sonstige Umstände, die Verhaltensveränderungen beeinflussen können.


Autor:
Prof. Dr. Patrick Hilbert



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: EurUp 04/2022 (November 2022)
Seiten: 14
Preis: € 32,00
Autor:
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Wasserwirtschaftliche Fachexkursion nach Namibia
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Fachexkursionen dienen dazu, den Horizont für das Fachgebiet zu erweitern und vor allem die Sinnhaftigkeit der späteren Aufgaben sichtbar zu machen. In Zeiten der Widerstände bei der Gestaltung der Umwelt, ob Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abfallwirtschaft oder die Anpassung an den Klimawandel, kann so eine Einordnung des Gelernten und der Herausforderungen erfolgen.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de