Obwohl die pflanzenbaulichen Märkte Biogut- und Grüngutkomposte bereits seit 40 Jahren als hochwertige kombinierte Bodenverbesserungs- und Düngemittel sowie Kultursubstrate nachfragen, werden diese in Deutschland nach wie vor verordnungsmäßig als 'Abfälle zur Verwertung' erfasst (BioAbfV, 2022). Dementsprechend behandelt man Biogut und Grüngut in der Kreislaufwirtschaft noch überwiegend als 'Abfälle' und nicht als wichtige sekundäre Rohstoffe. Im Hinblick auf die 'Psychologie der Märkte' übt dies einen negativen Einfluss aus.
Während auf EU-Ebene über die neue Düngeprodukteverordnung (EU Fertilizer Product Regulation (FPR)) inzwischen ein 'end of waste'-Status definiert wurde und damit entsprechende Biogut- und Grüngutkomposte zu frei handelbaren Produkten geworden sind, hinkt die deutsche Gesetzgebung diesen Entwicklungen seit langem hinterher. Dementsprechend sah man sich auch in den letzten zehn Jahren nicht in der Lage, auf nationaler Ebene ein ökologisch sinnvolles und wirtschaftsnahes, einfach zu handhabendes Regelwerk für Biogut- und Grüngutkomposte als wichtige Sekundärrohstoffdünger und damit als Produkte zu schaffen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | Biomasse-Forum 2023 (November 2023) |
Seiten: | 22 |
Preis: | € 11,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Ralf Gottschall Dipl.-Ing. Thomas Raussen Tim Treis |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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