Der Einsatz von Grüngut in dezentralen landwirtschaftlichen Kompostierungsanlagen unterliegt dem Abfallrecht. Demzufolge sind bei der Errichtung und dem Betrieb die einschlägigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten. Bei der Erzeugung und der Verwertung von Kompostprodukten sind die Bioabfallverordnung (BioAbfV) und die Düngemittelverordnung (DüMV) wesentliche Regelungsinstrumente.
Neben eines Zukaufs von extern erzeugten Kompostprodukten kann auch die Erzeugung von Kompostprodukten mit betriebseigenen Reststoffen eine Lösung für landwirtschaftliche Betriebe sein. Dies dürfte insbesondere für solche mit einem regelmäßigen Anfall von betriebseigenen Reststoffen, wie Stroh, Trester oder Festmist, eine sinnvolle Überlegung sein. Dabei stellt sich die Frage, ob nicht auch zusätzliche Reststoffe, wie beispielsweise (regional anfallendes) Grüngut, dem betriebseigenen Material zugegeben werden können. Für den Einsatz von Grüngut sprechen sicherlich ökologisch und landwirtschaftlich viele Argumente. Unter rechtlichen Gesichtspunkten wird die Anlage durch diesen Einsatzstoff jedoch eine Abfallanlage, sodass hier eine Vielzahl an neuen Regelungsbereichen hinzukommt, die insbesondere die genehmigungsrechtliche Situation der Anlagen gravierend verändern kann. Diese Aspekte werden nachfolgend übersichtsartig dargestellt.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 35. Abfall- und Ressourcenforum 2024 (April 2024) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Jana Wagner Dipl.-Ing. Thomas Raussen Dr. Felix Richter |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.