Komposteinsatz im Ökolandbau

Eines der wesentlichen Grundprinzipien des Ökolandbaus ist eine möglichst geschlossene Kreislaufwirtschaft. In Betrieben mit eigener Viehhaltung ist dies in der Regel weitgehend erfüllt. Anders stellt sich dies bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen dar, die für die Humanernährung bestimmt sind.

Die in diesen Produkten enthaltenen Nährstoffe verlassen den Betrieb und bewirken somit negative Nährstoffsalden. Offensichtlich ist, dass diese Nährstoffe auf andere Weise ersetzt werden müssen. Eine naheliegende wie entscheidende Rolle könnten dabei gütegesicherte Komposte spielen. Das Prinzip der geschlossenen Nährstoffkreisläufe hat seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine weitere aktuelle Komponente bekommen: Erstmalig seit Jahrzehnten zeigte sich, dass landwirtschaftliche Betriebsmittel aufgrund politischer Entwicklungen plötzlich nur noch begrenzt zur Verfügung stehen können. Je abhängiger die landwirtschaftliche Erzeugung vom Einsatz externer Betriebsmittel ist, um so anfälliger ist sie, weswegen das Prinzip geschlossener Nährstoffkreisläufe auch überbetrieblich (landes- oder bundesweit) zu einer größeren Resilienz der landwirtschaftlichen Erzeugung führen würde. Genau diesen Beitrag können Komposte leisten: Komposte aus der Biotonne (Biogutkomposte) sichern den Nährstoffrückfluss der über die Lebensmittelproduktion die Betriebe verlassenden Nährstoffe. Biogutkomposte bewirken einen Import von  Nährstoffen, die ansonsten unverwertet blieben.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 35. Abfall- und Ressourcenforum 2024 (April 2024)
Seiten: 2
Preis: € 1,00
Autor: Tim Treis
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'