olitische und wirtschaftliche Zielsetzungen der Klärschlammentsorgung mit ihren Chancen und Problemen auf europäischer und nationaler Ebene
Die Abfallbehandlung der letzten Jahrzehnte ist durch dynamische Entwicklungen geprägt. Die Einführung der Gesamtmüllkompostierung und deren Überführung in die Bioabfallsammlung und -behandlung, Stoffstromrecycling, TASi, Ablagerungsverordnung etc. sind Schlagworte der letzten 30 Jahre in der Abfallwirtschaft. Wie so häufig nehmen dabei einige Länder "Vorreiterstellungen" ein. Die Heterogenität in Bezug auf den Stand der Abfallbehandlung ist innerhalb der Mitgliedsstaaten Europas groß, gelegentlich muss zurückgerudert werden.
Ökologische und ökonomische Gesamtansichten sind und werden, zumindest scheinbar, immer häufiger Gegensätze. Die Arbeit der EU-Kommission zu den Schwerpunkten Klärschlamm, Bioabfall und Boden zeigt integrale Ansätze. Die Notwendigkeit, allgemeingültig und umsetzbar zu formulieren, führt aber in vielen Fällen zu Verwässerungen, sagen die einen, zu nationalen Alleingängen die anderen und wieder anderen gehen die Beschlüsse aus nationaler Sicht nicht weit genug. Sie fordern das Recht, national "strengere Regeln" anlegen zu dürfen.
Die Einführung von Rechtsbegriffen wie "Vorsorge" erschüttert Naturwissenschaftler und Politiker. War man es gewohnt, Risiken in der Vergangenheit zu bewerten und dann zu entscheiden, so betonen die einen heute, man handele aus "Vorsorge", während die anderen zunächst nüchtern fragen, wo denn ein Schaden aufgetreten sei und dann merken, dass diese Position sie zu den Verantwortlichen der Zukunft macht: Sollte ein Schaden eintreten, haben sie ihn mangels Vorsorge nicht verhindert. Tritt kein Schaden ein, bleibt ihnen festzustellen, dass sie Recht hatten. Das Autorenteam hat vor dem Hintergrund dieser und anderer europaweit verbreiteter Problemstellungen die gesamteuropäische Situation beleuchtet und bezieht Stellung zu den notwendigen Änderungen im Umgang mit Abfall und Klärschlamm.
| Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
| Quelle: | 16. Kasseler Abfallforum-2004 (April 2004) |
| Seiten: | 22 |
| Preis: | € 11,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Udo Pauly Dipl.-Ing. Martin Peitzmeier |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
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TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
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