Mit der Novellierung des Thüringer Wassergesetzes (ThürWG) im Jahr 2019 hat die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) ihren Anlagenbestand von 69 Stauanlagen auf 130 Stauanlagen nahezu verdoppelt. Die per § 33 ThürWG zugeordneten kleinen und mittleren Stauanlagen wurden ab den 1970er-Jahren im Zuge der landwirtschaftlichen Intensivierung und Ertragssteigerung vorwiegend von landwirtschaftlichen Großbetrieben als sogenannte Typenprojekte für die Bereitstellung von Beregnungswasser errichtet und genutzt.
Die Entwicklungsziele kleiner und mittlerer Stauanlagen mit untergeordneter wasserwirtschaftlicher Bedeutung müssen mit Blick auf klimatische Veränderungen, eine nachhaltige Entwicklung bestehender Infrastruktur, den Ressourcenverbrauch und das gesamtgesellschaftlich entwickelte Bewusstsein für die Umwelt und naturschutzfachlichen Belange neu bewertet werden. Die Definition und Umsetzung dieser Entwicklungsziele erfordern einen adäquaten Zeitrahmen sowie eine robuste Bewertung der Zuverlässigkeit für Stauanlagen mit sicherheitsrelevanten Defiziten.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 06 (Juni 2023) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Michael Sabrowski Christian Wiesner |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
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© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
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Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.