Die für den Bau einer Talsperre ermittelten naturwissenschaftlichen Kennwerte sind keine unveränderlichen Konstanten. Durch eine inhärente Datenunsicherheit sowie durch sich stetig verlängernde Beobachtungszeitreihen, der Stichprobe für die statistische Extremwertschätzung, variieren sie auch unter stationären Klimabedingungen. Dieser Sachverhalt wird beim Nachweis der Hochwasserbemessungsfälle (HWBF) derDIN 19 700 [1] berücksichtigt. Sie erlaubt bei bestehenden Anlagen zum Beispiel den Einstau in den außergewöhnlichen Hochwasserrückhalteraum in die Hochwasserschutzbetrachtungen miteinzubeziehen (BHQ3), wenn die aktuell verwendeten Hochwasserzuflüsse größer sind als der ehemals verwendete Zufluss.
Eine deutliche Zunahme der hydrologischen Bemessungswerte in den 1980er-Jahren führte zu zahlreichen baulichen Nachrüstungen am Sylvensteinspeicher. In den letzten 25 Jahren wurden eine zusätzliche Hochwasserentlastungsanlage, die erneute Dammerhöhung, die Erneuerung des Stahlwasserbaues sowie ein neues Dichtungs- und Kontrollsystem für über 115 Mio. Euro realisiert. Mit einer wasser- sowie einer luftseitigen Kronenmauer ist die Dammkrone derzeit als Trogkonstruktion ausgebildet, die durch den Wellenauflauf überbrandendes Wasser vom Dammbauwerk ableiten kann. Ein Wellenabweiser sollte nun das Paket der Nachrüstungen abschließen. Die aktuelle routinemäßige Überprüfung der hydrologischen Bemessungsgrundlage deutet jedoch erneut auf Defizite im Hochwasserrückhaltevolumen und/oder der Leistungsfähigkeit der Abfuhrorgane hin.
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| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 06 (Juni 2023) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr.-Ing. Tobias Lang Dr. Johannes Bellinger Moritz Stöß |
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