In einem traditionellen Erdbeeranbaugebiet musste der stetig steigende Wasserbedarf der Beerenobstkulturen begrenzt werden. Der neue Wasserrechtsbescheid hat die Entnahmen aus Grund- und Oberflächengewässern durch die Beerenobstanbauer zu Gunsten der öffentlichen Wasserversorgung und des aquatischen Naturschutzes gedeckelt.
Vielerorts spitzen sich auch in Deutschland die Wasserverteilungskonflikte um den landwirtschaftlichen Bewässerungsbedarf zu. Der zunehmende Wasserbedarf der Landwirtschaft in Zeiten der Klimakrise tritt zunehmend in Konkurrenz zum Wasserbedarf der öffentlichen Trinkwasserversorgung. Darüber hinaus können auch die aquatischen Ökosysteme betroffen sein, wenn die Landwirtschaft in steigendem Umfang Oberflächengewässer für Zwecke der Beregnung nutzt. In einem Beerenobstanbaugebiet im südbadischen Breisgau lassen sich diese Konfliktlinien beobachten. Die dort wirtschaftenden Beerenobstanbauer bauen in erster Linie Erdbeeren, darüber hinaus aber auch Brom- und Himbeeren, auf dem Elz-Glotter-Schwemmfächer bei Buchholz (etwa 15 km nördlich von Freiburg i./Br.) an. Die Elz ist ein etwa 120 km langer, aus dem Südschwarzwald kommender und in den Rhein mündender Mittelgebirgsfluss [1]. Dort, wo die Elz - und die benachbarte Glotter - aus dem Schwarzwald in die Rheinebene austreten, haben die beiden Mittelgebirgsflüsse den Elz-Glotter-Schwemmfächer aufgeschüttet [2]. Die breiten Renaturierungsstrecken der mittleren Elz können ihren ökologischen Vorteil nicht zur Gänze ausspielen, weil u. a. durch die Wasserentnahmen der Beerenobstanbauer die Niedrigwasserführung beeinträchtigt wird. In der benachbarten Glotter ist es deswegen schon zu einem Fischsterben gekommen. Die Elz ist Lachsprogrammgewässer nach der EG-WRRL.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 09 (September 2022) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Biol. Nikolaus Geiler |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.