Die Berechnung der hochwassermindernden Wirkung (vieler) kleiner Rückhaltebecken ist aufwändig, da hierfür mindestens ein ingenieurhydrologisches Niederschlag-Abfluss-Modell erforderlich ist. Vorgestellt wird ein Regionalisierungsverfahren, mit dem die Wirkung von Kleinrückhalten schnell und einfach abgeschätzt werden kann.
Das im Urbanismus als 'Schwammstadt' (engl. Sponge City) bekannte Konzept zielt darauf ab, anfallendes Niederschlagswasser lokal aufzunehmen und dort zu versickern bzw. zwischenzuspeichern, wo es anfällt, anstatt es kanalisiert abzuleiten. Wird der Gedanke, Regenabflüsse möglichst dezentral am Entstehungsort zurückzuhalten auf ganze Einzugsgebiete übertragen, stehen kleine Rückhaltebecken (Kleinrückhalte, KRH) auf der Liste möglicher Maßnahmen. KRH sind kleine, dezentrale Hochwasserrückhaltebecken an kleinen bis mittelgroßen Gewässern. Sie nutzen als Stauraum die in der Landschaft vorhandenen Strukturen, wie beispielsweise ehemalige Fischteiche oder Talräume, die durch entsprechende Dammbauwerke abgeriegelt werden (Straßen- und Wegedämme [1]). Alle Stauanlagen, auch KRH, sind grundsätzlich nach DIN 19700 - Teil 12: Hochwasserrückhaltebecken zu planen, zu bemessen, nachzuweisen und zu bauen. Im Vorfeld einer konkreten Anlagenplanung steht jedoch zunächst die Frage nach dem Wirkungsgrad also der hochwassermindernden Wirkung. Der Wirkungsgrad bildet neben den Investitions- und Betriebskosten die zentrale Größe im Nutzen-Kosten- Verhältnis. Die Berechnung der Abminderung des Scheitels einer Hochwasserwelle erfolgt gemäß den allgemein anerkannten Regeln der Technik z. B. mittels flächendetaillierten, ingenieurhydrologischen Niederschlag-Abfluss-Modellen. N-A-Modelle sind datenhungrig, ihre Anwendung ist arbeitsintensiv. Die Aufstellung solcher Modelle, ihre Kalibrierung und letztendlich auch das Variantenstudium sind zeitaufwändig und teuer [1], [2].
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 09 (September 2022) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. rer. nat. Thomas Kreiter |
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
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