Für das Absperrbauwerk am Baldeneysee des Ruhrverbands wird eine datengetriebene Bauwerksanalyse durchgeführt, um mögliche Gründe für unerwartete Grundwasseranstiege zu identifizieren. Die hier gezeigte Studie zeigt einen Weg auf, verschiedene hydrologische Einflussgrößen und Prozessgeschwindigkeiten über einen KI- basierten Ansatz zur Bauwerksanalyse einzusetzen. Zudem konnte die Vermutung aufgestellt werden, dass sich verändernde Niederschlagscharakteristika im Zuge des Klimawandels eine mögliche Quelle dieser Anstiege einzelner Messstellen seien.
Absperrbauwerke unterliegen einem dauerhaften Monitoring verschiedenster Bauwerksparameter, die automatisiert ausgewertet werden. Abweichungen von Normverhalten treten somit ans Tageslicht. Doch mit der steigenden Menge von Monitoringdaten, steigt ebenfalls die Anzahl an von der Norm abweichender Systemverhalten an, die nur schwerlich zu erklären sind, wie am Beispiel des Stauhaltungsdamms am Baldeneysee. Dort kam es in jüngster Vergangenheit zu Erhöhungen des Grundwasserspiegels unterhalb der Anlage, die sich nicht über das Bauwerksverhalten erklären lassen konnten. Vermutungen lagen nahe, dass altbergbauliche Relikte zu diesem Anstieg geführt haben könnten. Dies konnte durch entsprechende Gutachten jedoch nicht zweifelsfrei bestätigt werden. In dieser Analyse werden die Anstiege des Grundwassers mit Hilfe eines selbst-lernenden Musteranalyse-Algorithmus untersucht. Der Musteranalyse-Algorithmus SICA (Similarity-based Cluster Analysis) ist in der Lage komplexe wasserwirtschaftliche Systeme auf wiederkehrende Verhaltensweisen zu analysieren und zu bewerten. In dieser Studie wird der Grundwasserspiegel als Prädiktor des Systems genutzt, der von den unterschiedlichen Bauwerks- und Umweltparametern beeinflusst wird. Somit ergibt sich eine Vorannahmen-freie Prozessbeschreibung, welche Umstände zum Anstieg der Grundwasserstände geführt haben.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 01 (Januar 2023) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Önder Türksoy Dr. Benjamin Mewes Dipl.-Ing. Gabriele Demisch |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
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Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
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