Abbauversuche mit als kompostierbar zertifizierten Bioabfallsammelbeuteln wurden in einer Kompostierungsanlage mit Haupt- und Nachrotte über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen durchgeführt. Aussagen zum Beutelabbau wurden über die verbliebenen Makro-, Meso- und Mikropartikel getroffen. Der Praxisversuch wurde mit Laboruntersuchungen zur Beutelcharakteristik und zum Abbauverhalten im anaeroben Milieu ergänzt. Darüber hinaus wurde die aktuelle Situation der Bioabfallsammlung in deutschen Kommunen bewertet und Schlussfolgerungen für den Einsatz von BAK-Beuteln in der Praxis der Bioabfallsammlung gezogen.
Seit einigen Jahren werden Bürgern vermehrt Sammelbeutel für häusliche Küchenabfälle angeboten, welche ein Zertifikat zur Kompostierbarkeit in industriellen Anlagen nach DIN 13432 (2020) besitzen. Entsprechende Beutel aus biologisch abbaubaren Kunststoffen (BAK) sind mit dem Keimling-Logo gekennzeichnet. BAK-Beutel werden jedoch oft von bioabfallverwertenden Unternehmen nicht befürwortet, da eine unzureichende biologische Abbaubarkeit in ihrem industriellen Prozess befürchtet wird. Ob BAK-Beutel in Biotonnen akzeptiert oder abgelehnt werden, wird grundsätzlich in den Abfallsatzungen der entsorgungspflichtigen Körperschaften festgelegt. Für die Bevölkerung werden diese Informationen in Form von Abfallsortierhinweisen aufbereitet und über die Website des Abfallunternehmens bzw. mittels Flyern oder Broschüren kommuniziert.
Diese Sammelrichtlinien wurden für alle Abfallsammelgebiete Deutschlands recherchiert, im Bioresource Information Tool (BRIT) der TUHH dokumentiert (BRIT, 2023) und in Abbildung 1 visualisiert. Im BRIT-Tool sind zudem eine Vielzahl weiterer bioabfallsammlungsrelevanter Informationen zu finden.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 34. Abfall- und Ressourcenforum 2023 (April 2023) |
Seiten: | 22 |
Preis: | € 11,00 |
Autor: | Stefan Deegener Steffen Walk Phillipp Lüssenhop Dr. Asma Sikander PD Dr. Ing. habil. Ina Körner |
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