Dieser Beitrag gibt einen Überblick zum Merkblatt Risikokommunikation der DWA. Es werden wesentliche Akteure und Ziele der Kommunikation beschrieben. Ziele sind u. a. verbesserte Bewusstseinsbildung: Überflutungen als reales Risiko vermitteln; eigene Handlungen der Betroffenen fördern: Eigenvorsorge stärken; neue Risiken meiden: Schadenspotenziale vermeiden; Betroffene von (Schutz-) Maßnahmen vor Ort: Vertrauen entwickeln und
Konflikte managen. Zusammenfassend werden wesentliche Schritte einer Kommunikationsstrategie skizziert.
Kommunikation wird als ein wesentlicher Faktor im Risikomanagement identifiziert. Sie ermöglicht Personen und Gemeinschaften ein Problem zu verstehen, Bewusstsein zu entwickeln und kann zu Dialog und Austausch ermutigen sowie Verhaltensveränderungen anstoßen. Im Zusammenhang mit Hochwasserrisikomanagement zielt sie im Wesentlichen darauf ab, Einzelpersonen und Gemeinschaften durch Verbreitung und Diskussion von Hochwassergefahren und -risiken in die Problemlösung mit einzubeziehen. Eine transparente und direkte Ansprache kann jene Verhaltensänderungen fördern, die zur Minderung von und Anpassung an die Überflutungsrisiken erforderlich sind. Auch daher wurde im Zuge der Umsetzung der europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie dazu übergegangen, vor allem mittels Gefahren- und Risikokarten sowie der Veröffentlichung von Broschüren und Handlungsleitfäden auf mögliche Risiken hinzuweisen sowie durch Maßnahmenplanung die Vorbeugung zu verbessern. Darüberhinausgehende interaktive Kommunikationsaktivitäten, die Bewusstsein für Überflutungsrisiken schaffen, die Mitverantwortung der Betroffenen beim eigenen Schutz zum Ziel haben und Hochwassergefährdete aktiv zum Handeln animieren, sind derzeit allerdings oftmals nur in ersten Ansätzen vorhanden. Des Weiteren sind trotz der besonderen Rolle von Kommunikation die empirischen Evidenzen zur Wirksamkeit kommunikativer Ansätze eher dünn. Dies vorausgeschickt und im Bewusstsein der Komplexität der Aufgabe soll das hier kurz vorgestellte DWA-Merkblatt Risikokommunikation einen Debattenbeitrag leisten. Anhand konkreter Kommunikationsziele werden Ideen und Empfehlungen vorgestellt, wie Überflutungsrisiken sowie Strategien zum erfolgreichen Umgang mit diesen auf den wesentlichen Ebenen der Gesellschaft kommuniziert werden können. Da sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung zu den Bedingungen wirksamer und erfolgreicher Kommunikation zu Überflutungsrisiken gerade erst entwickelt und evidenz-basierte Aussagen rar sind, bieten Einsichten aus anderen Bereichen (z. B. der allgemeinen Risikokommunikation) sowie das Erfahrungswissen aus der Praxis eine gute Orientierung für die erfolgreiche Entwicklung von Hochwasserrisikokommunikation.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwritschaft - Heft 10 (Oktober 2022) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr. Christian Kuhlicke Dr.-Ing. habil. Uwe Müller Dr. André Assmann Dr.-Ing. Peter Heiland Dr. Gerard Hutter |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.