Kleine Gewässer können infolge intensiver Niederschläge und/ oder Schneeschmelze innerhalb nur kurzer Zeit stark anschwellen; im Extremfall steigt der Abfluss fast zeitgleich mit dem Einsetzen des Niederschlags an. Pegelbasierte Warnungen (auf Basis von Wasserstandbeobachtungen an Hochwassermeldepegeln) und zentimetergenaue, zeitscharfe Vorhersagen des Wasserstandes sind unter diesen Bedingungen nicht möglich, da einerseits die Zeitspanne zwischen auslösendem Starkregen und Wasserstandanstieg sehr kurz ist und andererseits Starkniederschläge räumlich, zeitlich und mengenmäßig derzeit nicht hinreichend genau vorhergesagt werden können. Für kleine Einzugsgebiete ist aber sehr wohl eine regionale Abschätzung der aktuellen Hochwassergefährdung möglich.
In diesem Beitrag wird ein einfaches, statistisch basiertes Verfahren zur Hochwasserfrühwarnung für kleine, schnell reagierende Einzugsgebiete in Sachsen vorgestellt sowie für einen rund vierjährigen Zeitraum verifiziert. Entsprechende Warnprodukte helfen, eine existierende Lücke zwischen kurzfristigen (Un-) Wetterwarnungen der Wetterdienste sowie vor allem den für größere Einzugsgebiete hilfreichen pegelbasierten Warnungen zu schließen. Die Verifikationsanalyse belegt den prädiktiven Nutzen des Frühwarnsystems. In der Spanne über alle untersuchten 16 Warngebiete sind  Trefferraten zwischen 50 % und über 81 % zu verzeichnen, wobei sich die 10/90er-Perzentile bei rund 55 % und respektive 79 % bewegen. Die Spannweite der Fehlerraten (Falschalarme) über alle Gebiete beträgt rund 1 % bis rund 4 %. Abschließend werden die Möglichkeiten und Grenzen solcher Frühwarnprodukte diskutiert und deutlich gemacht, dass eine noch stärkere Kommunikation von Unsicherheiten bei solchen Produkten notwendig ist, was wiederum auf die Nutzerbedürfnisse zugeschnittene Warnprodukte bedingt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | 
| Quelle: | Wasserwritschaft - Heft 10 (Oktober 2022) | 
| Seiten: | 6 | 
| Preis: | € 10,90 | 
| Autor: | Dr. Andy Philipp | 
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)  | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.