Das Dilemma ist ein veritables! Plastikverpackungen für Lebensmittel und Konsumartikel warden teilweise zurecht als Verursacher für Müllberge, Meeres- und Umweltverschmutzung durch Verpackungsmüll oder als Quelle für Mikroplastikimmissionen ausgemacht. Konsumenten entwickeln dafür zunehmend Bewusstsein, gleichzeitig auch Ablehnung gegenüber Plastikverpackung. Immer häufiger wird ein Verbot derselben gefordert.
Um zukünftige gesetzliche Recyclingquoten zu erfüllen ist etwa die doppelte Menge des Kunststoffabfalls einem werkstofflichen Recycling zuzuführen. Bekannte technische Verfahren eignen sich nicht, eine höhere Ausbeute reinsortiger Kunststoffe aus der Abfallsammlung (MKF, flexible Verpackung) zu erzielen, sodass fast 70 % des kunststoffhaltigen Abfalls energetisch zu verwerten ist. Lösungsbasierte Recyclingverfahren fokussieren genau auf jene Abfallfraktionen, die nicht weiter sortiert werden können. Durch geeignete Wahl von Lösemitteln und Prozessparametern löst man gezielt individuelle Polyolefintypen (LDPE, PP, PA, PS, PVC, PET usw.) aus Kunststoffgemischen heraus. Unlösliche Feststoffe, Verunreinigungen und Rückstände filtriert man ab. Nach Extraktion des Lösungsmittels aus der raffinierten Polymerlösung liegt ein hochreines Rezyklat (PCR, r-PP, r-PE) mit neuwareähnlichem Eigenschaftsprofil vor. Die hohe Trenn- und Reinigungseffizienz, die materialschonende Verarbeitung des Polymers, bei erheblich geringerem Energieeinsatz gegenüber rohstofflichem Recycling, sind zentrale Vorteile von lösungsbasierten Recyclingverfahren.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Alexander Rinderhofer C. Murnig Dr. Andreas Mäurer Fabian Knappich |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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