Editorial Humuswirtschaft und KomPost 02/2004

Mit den neuen Perspektiven, die das EEG den Betreibern von Biogasanlagen eröffnet, gibt es nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für den Fachverband Biogas als Interessenvertreter der Branche viel zu tun. Ausreichende Vergütungssätze als Grundlage der Wirtschaftlichkeit, so v.a. der Bonus für nachwachsende Rohstoffe in Höhe von 6 ct/KWh, machen den Energiepflanzenbau zur anschließenden Vergärung für die Landwirtschaft möglich.

Zwar hat die Opposition im Bundesrat wegen der Laufzeit der Fördermaßnahmen noch einmal dagegen gehalten. Dies wird an den Regelungen aber nichts ändern. Einen ausführlichen Beitrag hierzu finden Sie auf Seite 91.
Die Konzentration auf das EEG hat den Fachverband nicht abgehalten, parallel
eine Gütesicherung für Gärrückstände zu initiieren. Mit der Gründung der Gütegemeinschaft Gärprodukte wird den Unternehmen nun auf freiwilliger Basis ein passendes System zur Ausweisung von Gärprodukten als Düngemittel angeboten.
Dies bringt der Branche sicherlich einen Vertrauensvorschuss.
Bei der Kompostierung liegt der Aufbruch dagegen schon einige Jahre zurück.
Er führte mit der getrennten Sammlung von Bioabfällen zu einem der größten Erfolge der Kreislaufwirtschaft. In schnelllebigen Zeiten sind aber auch Erfolge nicht mehr sakrosankt. Während uns ganz Europa um das Verwertungssystem beneidet, beginnen die ersten schon wieder, die Getrenntsammlung in Frage zu stellen. Ein Statement der Bundesregierung hierzu finden Sie auf Seite 84.
Partikuläre Interessenlagen und Polit-Profilierung werden für Deutschland mehr und mehr symptomatisch. In gewissem Umfang ist dies sicherlich normal. Zum Problem wird es, wenn darüber die langfristigen Ziele verloren gehen. Einige besinnliche Stunden im Garten täten da sicherlich gut ...



Copyright: © Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
Quelle: Ausgabe 02 / 2004 (Mai 2004)
Seiten: 1
Preis: € 0,50
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