Optimierte Sortierung von Leichtverpackungsabfällen durch ein intelligentes Stoffstrommanagement

Post-Consumer Verpackungskunststoffe sind mit 29,5 Mio. Mg/a (2020) der größte Kunststoffabfallstrom Europas (Plastics Europe 2022). Durch ein werkstoffliches Recycling von Post-Consumer Verpackungskunststoffen zu Rezyklaten und deren Einsatz zur Substitution von Primärkunststoffen werden ökologische Vorteile in Form eingesparter Treibhausgasemissionen (Astrup et al. 2009) und eingesparter Energie (Perugini et al. 2005) erzielt.

Das werkstoffliche Recycling von Post-Consumer Kunststoffverpackungen weist trotz bisheriger Bemühungen deutliche Optimierungspotentiale auf. Bereits während der ersten Behandlungsstufe in Sortieranlagen treten erhebliche Wertstoffverluste auf; gleichzeitig werden mangelnde Sortierqualitäten vielfach kritisiert. Ein möglicher Grund dieser Defizite ist die Kombination aus schwankenden Stoffstromeigenschaften und statischer Prozessparametrierung. Ein intelligentes Stoffstrommanagement verspricht diese Defizite zu überwinden, indem einerseits die Prozessparametrierung adaptiv erfolgt und andererseits Stoffstromschwankungen bereits im Vorfeld gezielt reduziert werden. Der vorliegende Beitrag zeigt hierzu auf, wie (i) Stoffströme auch bei fehlender Materialvereinzelung sensorbasiert charakterisiert, (ii) entsprechende Sensordaten zur automatisierten Bewertung von Sortierprozessen sowie Ableitung von Transferfunktionen genutzt und (iii) Stoffstromschwankungen reduziert werden können. Gemeinsam können diese Entwicklungen dazu beitragen, die Sortierperformance zukünftiger sowie bestehender Sortieranlagen zu steigern und damit die Kreislaufführung von Kunststoffen zu erhöhen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2022 (November 2022)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: M. Sc. Nils Kroell
Xiaozheng Chen
C. Nordmann
E. Pfund
Bastian Küppers
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.