Kühlgeräte gehören zur Gruppe energieverbrauchsrelevanter Produkte und wurden bisher vor allem hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und weniger für Ressourceneffizienz optimiert. Im Durchschnitt gibt es in der EU 1,6 Kühlgeräte pro Haushalt und allein im Jahr 2016 wurden 1,1 Mt bzw. 27,6 Millionen Kühlgeräte auf den Haushaltsmarkt gebracht. Der steigende Trend ist u.a. dadurch begründet, dass Kühlgeräte vergleichsweise immer günstiger angeboten werden (CECED, 2022). Auf die Herstellung, Nutzung und Entsorgung dieser Produkte entfällt ein hoher Ressourcen- und Energiebedarf sowie assoziierte Umweltauswirkungen.
Die Fallstudie behandelt einen großtechnischen Recyclingversuch von 100 Kühlgeräten aus dem Haushaltsbereich in einer gewerblichen Erstbehandlungsanlage. Neben der Beobachtung von Behandlungsschritten wie z.B. der Kompressordemontage wurden die Produktfraktionen Eisen, Nichteisen und Kunststoffe für drei Kühlgerätegruppen näher analysiert. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Analyse von Restverbunden gelegt. Die Versuchsergebnisse ermöglichen eine Unterscheidung zwischen Restverbunden, welche im Prozess gebildet wurden, und anderen, die durch den konstruktiven Aufbau bedingt sind. Dadurch können Potenziale für ein recyclinggerechteres Design von Kühlgeräten und Herausforderungen bei der Aufschlusszerkleinerung gezeigt werden. Außerdem können beispielsweise Leiterplatten für die Demontage leichter zugänglich angeordnet werden und Kompressoren eine einfacher und schneller lösbare Befestigung haben. Zudem kann ein Auslassventil beim verlustfreien Trockenlegen des Kältekreislaufes helfen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Magdalena Heibeck Dr.-Ing. Thomas Mütze |
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