Die Zerkleinerungstechnik ist ein wichtiger Verfahrensschritt in der Aufbereitung von Altkunststoffen für das Recycling. Wie der Schredder aufgebaut ist (z.B. Messertype, Siebeinsätze, Nachdrücker etc.) und mit welchem Parametersetup (z.B. Drehzahl, Füllstand, Nachdrückerintervall etc.) dieser betrieben wird, ist einerseits vom Inputmaterial selbst und andererseits von den nachfolgenden Verfahrensschritten abhängig. Hauptziele der Zerkleinerung sind neben dem Aufschließen von Materialverbunden und der Vergrößerung der spezifischen Kornoberfläche, die gezielte Reduktion der Korngröße und Herstellung einer bestimmten Korngrößenverteilung, um Material sortierfähig zu machen (Kranert & Cord-Landwehr 2010).
Der Schredder zerkleinert den Altkunststoff auf die richtige Korngröße für die nachfolgenden Trenn- und Sortierprozesse und ist daher ein wesentlicher Verfahrensschritt in der Prozesskette 'Kunststoffrecycling'. Feingut, welches in der Vorzerkleinerung von Post-Consumer Kunststoffen entsteht, kann zum Beispiel zu Staubentwicklung, Überlastung der nachfolgenden Nahinfrarot(NIR)-Sortierung und somit zu Qualitätseinbußen im Output führen. Daher wird üblicherweise eine Siebung vorgeschalten, um das Kornspektrum nach unten hin zu begrenzen. Das bedeutet aber auch Materialverlust für das Recycling und somit zusätzliche Kosten für Aufbereitung oder Entsorgung des Feingutes. Genau hier setzt die nachfolgende Untersuchung mit der Entwicklung einer feingutreduzierten Zerkleinerungstechnologie an. Als Praxisbeispiel wird diese im Folgenden an einer Altfolienrecyclinganlage vorgestellt. Ziel war es die Feingutgenerierung des Bestandsschredders zu erheben und durch Einsatz des neuen Zerkleinerungssetups signifikant zu reduzieren. Somit wurden zwei Versuchsreihen durchgeführt, Proben der zerkleinerten Kunststofffolien gezogen und Siebanalysen durchgeführt. Das Ergebnis: Mit dem neuen Zerkleinerungssetup konnte der Feingutanteil <50 mm von 19% auf 11% reduziert und somit die Anlagenwertschöpfung gesteigert werden.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Selina Möllnitz Stefan Scheiflinger-Ehrenwert |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.