Bekleidung stellt eines der Grundbedürfnisse des Menschen dar, aber die heutigen Geschäftsmodelle machen viele Kleidungsstücke zu Wegwerfprodukten. Dies führt dazu, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Textilabfälle produziert werden, die entweder deponiert, verbrannt oder exportiert werden, wobei nur geringe Mengen recycelt werden. Bislang waren Textilien aus der Europäischen Abfallwirtschaft mehr oder weniger ausgeklammert. Erst mit der Änderung der Abfallrahmenrichtlinie (EC 2008) im Jahr 2018 (EC 2018) sind Textilien in den Fokus gerückt. Ein vielversprechender Ansatz für eine Kreislaufwirtschaft im Bekleidungssektor ist das Faser-zu-Faser- Recycling, bei dem ausrangierte Kleidung als Ausgangsmaterial für die Produktion neuer Fasern und schließlich neuer Kleidung dient.
Das Geschäftsmodell der 'Fast Fashion' kann die Bevölkerung mit erschwinglicher Mode versorgen und sichert zahlreiche Arbeitsplätze. Gleichzeitig können, in Übereinstimmung mit der Kreislaufwirtschaft, Textilien einem Recycling zugeführt werden. Dadurch werden nicht nur native Ressourcen geschont, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings befeuert 'Fast Fashion' den Bedarf an Ressourcen, der selbst bei einer massiven Steigerung der Recyclingraten im Textilbereich nicht durch Sekundärrohstoffe gedeckt werden kann. Um die negativen Umweltauswirkungen der Textilbranche zu reduzieren, ist es daher unbedingt notwendig neben Recycling auch Maßnahmen zur Verringerung des Verbrauchs umzusetzen. Langlebigere Textilien oder die Reparatur von Bekleidung müssen deutlich an Bedeutung gewinnen. Diese Schritte sind jedoch nicht im Einklang mit dem Geschäftsmodell der 'Fast Fashion'. So gesehen muss der Slogan 'fast fashion is out of fashion' lauten.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dr. Andreas Bartl Dipl.-Ing. MSc Wolfgang Ipsmiller |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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