Neben den Auswirkungen von Methan in der Atmosphäre werden die Grundlagen der Methanoxidation erläutert. Im Anschluß werden geeignete Untersuchungsmethoden sowie die Ergebnisse von Untersuchungen dargestellt, welche im Ergebnis belegen, dass insbesondere die Restgasemissionen aus schwachausgasenden Deponien in methanoxidierenden Abdeckschichten kontrolliert werden können.
Methan wirkt in der Atmosphäre auf verschiedene Weise durch Förderung des Treibhauseffektes durch Absorption von Wärmestrahlung, Bildung von oberflächennahem Ozon, Bildung von Wasserdampf in der Stratosphäre und ist somit ein hochwirksames globales Klimagas. Für einen Zeithorizont von etwa 100 Jahren besitzt Methan ein um den Faktor 23 höheres Global Warming Potential (GWP) als die Referenzsubstanz Kohlendioxid. Zu den weltweit größten anthropogenen Methanemittenten gehören neben dem Reisanbau, der Viehhaltung, dem Kohleabbau und der Verbrennung von Biomasse auch Siedlungsabfalldeponien. Während der Betriebs- und Nachsorgephase von Deponien entstehen neben Sickerwasseremissionen über einen sehr langen Zeitraum Deponiegasemissionen mit den Hauptbestandteilen Methan und Kohlendioxid.
Das Emissionsverhalten unterliegt im Laufe der Zeit großen Veränderungen. So zeigt sich bei der Gasproduktion ein abnehmender Trend sowohl in der Menge als auch in den Methankonzentrationen im Deponiegas. Parallel zu dieser Entwicklung führt die veränderte rechtliche Situation ab 2005 mit der Umsetzung der EU-Deponierichtlinie und der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) mit dem nationalen Ablagerungsverbot unbehandelter Abfälle zu einer drastischen Veränderung des Gasbildungspotenzials des Deponieguts. In der Folge sind für MBA-Deponien zukünftig erheblich minimierte Emissionen zu erwarten. Die momentan verfügbaren Verfahren zur motorischen Gasverwertung bzw. zur kontinuierlichen und diskontinuierlichen thermischen Behandlung bei nachlassender Methanproduktion stoßen im weiteren zeitlichen Verlauf an ihre technische Grenzen.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | Zeitgemäße Deponietechnik 2004 (Juli 2004) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Roland Haubrichs C. Felske Prof. Dr.-Ing. Renatus Widmann |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.